Luca Grünwald über WM-Rang 4: «Das tut gescheit weh»
Luca Grünwald landete auf dem undankbaren vierten Platz
Nach dem Supersport-300-Rennen gehörte alle Aufmerksamkeit Ana Carrasco, als erste Frau eroberte die adrette Spanierin auf der Rundstrecke einen WM-Titel in einer Solokategorie.
Nach dem Titelgewinn von Markus Reiterberger in der Superstock-1000-EM hätte es an diesem Tag zum zweiten Mal Edelmetall für Deutschland geben können. Luca Grünwald zeigte von Startplatz 14 ein tapferes Rennen und kämpfte sich bis auf Platz 6 nach vorne. Eine reife Leistung – aber nicht genug. Er hätte Vierter werden müssen, um den drittplatzierten Scott Deroue in der Gesamtwertung noch abzufangen. Der Niederländer ist ausgefallen, ohne das technische Versagen seiner Kawasaki könnte er jetzt Weltmeister sein.
Drei Punkte zu wenig für WM-Rang 3, nur der vierte Platz. «Das tut gescheit weh», meinte der niedergeschlagene Luca Grünwald gegenüber SPEEDWEEK.com. «Natürlich will keiner Vierter werden, das ist die undankbarste Platzierung überhaupt. Ich wäre gerne Dritter geworden, aber die letzten zwei Runden in so einem 300er-Rennen sind immer ein Lottospiel. Ich war gut platziert, einmal war ich Opfer meiner selbst, als vier Jungs aus dem Windschatten an mir vorbeigerauscht sind. Danach war nichts mehr auszurichten.»
«Auf der anderen Seite, für das, was in Portimao passiert ist, kann ich nichts. Wäre ich dort gut angekommen, hätte ich heute den Titel gewonnen. Ich weiß, so darf man nicht rechnen.»
In Portimao war Grünwald von Borja Sanchez von der Strecke gerempelt worden, der Bayer ging in Portugal leer aus. Zum WM-Titel fehlen ihm nach acht Rennen nur 15 Punkte.
«Deroue hatte Pech, ich hätte ihm den WM-Titel gegönnt, weil er meistens dieses Jahr der Schnellste war», meinte Grünwald. «Aber Weltmeister wird, wer am Ende die meisten Punkte hat. Ana hatte zwei brutal gute Rennen, seither ging es bergab. Warum und wieso, es ist, wie es ist. Natürlich muss ich ihr gratulieren, dass sie Weltmeisterin wurde. Mit Scott Deroue hätte ich aber auch kein Problem gehabt. Dem Sport und der Klasse tut Ana als Weltmeisterin gut.»