Für 3 Runden Weltmeister: Warum Scott Deroue versagte
Scott Deroue erlebte in Magny-Cours ein dramatisches Saisonfinale
Überragend war die Saison von Ana Carrasco nicht, wohl aber ihre Performance bei den Siegen in Imola und Donington – und die Spanierin war der einzige Titelkandidat, der in jedem Rennen in den Top-15 ins Ziel kam und am Ende der Saison die meisten Punkte gesammelt hat. So wird man Weltmeister – Weltmeisterin.
Die Saison hätte aber auch mit einem Weltmeister aus den Niederlanden enden können. Kawasaki-Pilot Scott Deroue (MTM Racing) stürzte in Imola, in Misano rollte er mit Defekt aus. Dennoch lag er vor dem Saisonfinale in Magny-Cours nur zehn Punkte hinter Carrasco auf dem zweiten WM-Rang.
Von der Pole ins letzte Rennen gestartet lag der 22-Jährige aus Nijkerverveen in der Spitzengruppe und wurde in der Live-Tabelle als Weltmeister ausgewiesen – weil Carrasco noch weit außerhalb der Punkteränge lag. Selbst Rang 13, den die adrette Spanierin am Ende belegte, hätte gegen einen Deroue auf dem Podium nicht gereicht.
Die Rechenspiele endeten für Deroue in Runde 4, als er mit einem Schaden am Getriebe das Rennen aufgeben musste. «Ich bin total enttäuscht», gab Deroue später zu. «Ich fühlte mich prima und startete super ins Rennen. Vor dem Rennen war ich auch nicht nervös, weil ich wusste, dass meine Pace sehr gut war. Die Gelegenheit war da, um alles klar zu machen, aber dann ging irgendwas im Getriebe kaputt. Das Bauteil war im Motor, mein Team oder ich haben also absolut nichts falsch gemacht – umso tiefer ist nun die Enttäuschung.»
«Deroue hatte Pech, ich hätte ihm den WM-Titel gegönnt, weil er meistens dieses Jahr der Schnellste war», meinte mit KTM-Pilot Luca Grünwald ein weiterer Titelanwärter.
Dafür hat Deroue für 2019 bereits alles geregelt und wird mit MTM Racing eine weitere Saison in der Supersport-WM 300 absolvieren.