MotoGP: Ducati vom V-Motor überzeugt

Kawasaki hat Option nicht gezogen: Geiger will zu KTM

Von Ivo Schützbach
Dirk Geiger gewann in Portimao sein erstes WM-Rennen

Dirk Geiger gewann in Portimao sein erstes WM-Rennen

Mit seinem Sieg bei der Supersport-300-WM in Portimao beendete Dirk Geiger für Deutschland eine 53-monatige Durststrecke. Das weckte Begehrlichkeiten – das Kawasaki-Team Füsport RT Motorsport muss sich umorientieren.

Beim Saisonfinale der Supersport-WM 300 in Portimao lief Dirk Geiger zur Höchstform auf. Der 20-Jährige brauste mit seiner Kawasaki in der Superpole auf Startplatz 1 und legte im Rennen am Samstag den ersten Sieg nach.

Deutschland musste lange auf einen solchen Erfolg warten: Den bis dahin einzigen Sieg in der Nachwuchsserie fuhr Luca Grünwald 2018 in Assen auf der Freudenberg-KTM ein. Für den letzten Sieg überhaupt hatte Sandro Cortese mit Yamaha im Rennen der Supersport-WM desselben Jahres in Donington Park gesorgt.

Der Sieg von Geiger war kein einfacher, die Rennen der 300er-Kategorie sind grundsätzlich hart umkämpft. In Portimao fuhren die Top-16 nach drei Runden innerhalb einer Sekunde. In Runde 5 schaffte es der Mannheimer, einen kleinen Vorsprung herauszufahren, um auf der langen Gerade vorne bleiben zu können. Am Ende gewann er mit 2,6 sec Vorsprung.

Mit dieser hervorragenden Leistung weckte Dirk natürlich Begehrlichkeiten bei anderen Teams. Geiger glänzte in dieser Saison mehrfach mit starken Rundenzeiten in den Trainings, doch erst im achten Saisonrennen (Misano, Lauf 2) schaffte er sein erstes Top-5-Ergebnis. In Magny-Cours (Lauf 2) brauste er dann von Startplatz 2 als Dritter aufs Podium, in Portugal folgte der erste Sieg.

«Wenn ich allein gefahren bin, war der Speed immer da. Mir fiel es aber schwer, in einer großen Gruppe zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle zu sein», erzählte Geiger SPEEDWEEK.com. «Auch das Selbstvertrauen, dass man ‹der Chef› ist, war nicht so da. Das hat sich im Lauf der Saison geändert, außerdem wurde das Gefühl mit dem Motorrad immer besser.»

Das Kawasaki-Team Füsport RT Motorsport by SKM von Frank Krekeler und Rob Vennegoor wollte mit Geiger 2023 weitermachen, doch letztlich kam es zu keiner Einigung. Das Team verlängerte den Vertrag mit dem Filipino Troy Alberto (21), statt Geiger wurde der Tscheche Petr Svoboda (19) verpflichtet.

Bis 1. November hätte das Team die Möglichkeit gehabt, eine Option auf Geiger zu ziehen – doch am 28. Oktober gab die deutsch-niederländische Truppe die Trennung bekannt.

Damit dürfte entschieden sein: Dirk Geiger wird im sächsischen Team Freudenberg andocken und im nächsten Jahr die zweite neue KTM RC 390 R neben Lennox Lehmann fahren. Der WM-Elfte hat auch Angebote von italienischen Teams, machte aber nie einen Hehl daraus, dass er SKM und Freudenberg gleichermaßen hoch einschätzt.

Der Wechsel von Kawasaki zu KTM ist mit einem Risiko behaftet. Kawasaki hat ein erprobtes Siegpaket, der österreichische Hersteller bringt ein neues Homologationsmodell. Teamchef Carsten Freudenberg ist aber zuversichtlich, dass damit ein deutlicher Schritt nach vorne gelingt. Dabei war die RC 390 R schon in dieser Saison schnell, wie Rookie Lehmann mit seinen drei Podestplätzen bewies.


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