Freudenberg KTM: 2023 mit zwei sehr starken Deutschen
Von links: Michael Freudenberg, Dirk Geiger, Lennox Lehmann und Carsten Freuenberg
Beim Saisonfinale der Supersport-300-WM in Portimao lief Dirk Geiger zur Höchstform auf. Der 20-Jährige brauste mit seiner Kawasaki in der Superpole auf Startplatz 1 und legte im Rennen am Samstag den ersten Sieg nach.
Deutschland musste lange auf einen solchen Erfolg warten: Den bis dahin einzigen Sieg in der kleinsten WM-Klasse fuhr Luca Grünwald 2018 in Assen auf der Freudenberg-KTM ein. Für den letzten Sieg überhaupt hatte Sandro Cortese mit Yamaha im Rennen der Supersport-WM desselben Jahres in Donington Park gesorgt.
Das Kawasaki-Team Füsport RT Motorsport by SKM von Frank Krekeler und Rob Vennegoor wollte 2023 mit Geiger weitermachen, doch letztlich kam es zu keiner Einigung. Das Team verlängerte den Vertrag mit dem Filipino Troy Alberto (21), statt Geiger wurde der Tscheche Petr Svoboda (19) verpflichtet.
Bis 1. November hätte das Team die Möglichkeit gehabt, eine Option auf Geiger zu ziehen – doch am 28. Oktober gab die deutsch-niederländische Truppe die Trennung bekannt.
Damit war klar: Dirk Geiger wird im sächsischen Team Freudenberg andocken und im nächsten Jahr die zweite neue KTM RC390R neben Lennox Lehmann fahren. Der WM-Elfte hatte auch Angebote von italienischen Teams, machte aber nie einen Hehl daraus, dass er SKM und Freudenberg gleichermaßen hoch einschätzt.
Jetzt ist es offiziell: Geiger kehrt zum Freudenberg-Team zurück, bereits 2021 war er Teamkollege von Lehmann in der IDM.
Für Teamchef Carsten Freudenberg ist Geiger der perfekte Fahrer, um das Team für die Saison 2023 final aufzustellen. Die neue KTM RC390R hat er bereits in Bischofswerda begutachtet. Nach den ersten Ausfahrten von Lehmann besteht berechtigter Grund zur Hoffnung, dass mit ihr ein Schritt nach vorne gelingt.
Das Ziel von Geiger und Lehmann ist identisch: Beide wollen in der letzten Saison der Supersport-300-WM Champion werden. 2024 wird die Twin-WM als Einstiegsklasse etabliert, in ihr kommen Motorräder mit 600 bis 700 ccm an den Start.
«Natürlich bin ich glücklich und freue mich auf die Zusammenarbeit mit Dirk», so Carsten Freudenberg. «Er zählte von Anfang an zu meinen Wunschkandidaten für 2023. Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Pilot ein Bike und ein Team hinter sich lässt, wo er gerade siegreich war. Am Ende hat Dirk unserem Team den Vertrauensvorzug gegeben. Dirk ist die perfekte Verstärkung zu Lennox, vom Speed her sind beide auf einem Level. Sie werden sich gegenseitig pushen und unterstützen. Dass Lennox und Dirk auch abseits der Rennstrecke gute Kumpels sind, ist ein zusätzlicher Pluspunkt. Vielen Dank an KTM, Paligo und alle Sponsoren für die super Unterstützung unserer Nachwuchsarbeit.»
«Ich hatte bereits eine super Zeit im Team, das neue Bike ist genau die Entwicklung, um das KTM-Paket auf das nächste Level zu bringen», hielt Geiger fest. «Bereits bei der Sitzprobe habe ich mich wohlgefühlt. Mit Lennox ein Team zu bilden, ist großartig. Wir haben in der vergangenen Saison immer mal wieder Dinge zusammen gemacht: Training, Track-Walk etc., wir verstehen uns super. Das ist eine super Basis, ich kann es kaum erwarten.»