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Erste Konsequenz für Walid Khan: IDM-Saison beendet

Von Kay Hettich
Walid Khan wird 2023 keine IDM-Rennen mehr bestreiten

Walid Khan wird 2023 keine IDM-Rennen mehr bestreiten

Zum Schutz oder doch das Eingeständnis eines Fehlverhaltens? Nach dem vermeintlichen Griff an die Bremse bei Petr Svoboda auf dem Red Bull Ring zieht das KTM-Team Freudenberg Walid Khan aus der laufenden Saison zurück.

Fotos sowie die Aussage von Petr Svoboda über den Vorfall im zweiten Rennen der 300er-Serie beim IDM-Meeting auf dem Red Bull Ring lassen den Schluss zu: Walid Khan aus dem Team Freudenberg griff in der vierten Runde dem neben ihm fahrenden Kawasaki-Piloten auf der Start-Ziel-Geraden in die Vorderradbremse. Der Tscheche machte den Vorfall öffentlich, seitdem schlagen die Wogen hoch.

Das Foto, das den Griff an die Bremse belegen soll, ist jedoch nicht sonderlich scharf und könnte auch anders interpretiert werden. So gab Khan an, dass er lediglich für Abstand zu Svoboda sorgen wollte, der ihn abzudrängen drohte. Dies deckt sich mit der Analyse der IDM-Rennleitung, welche die Situation nach Sichtung der verfügbaren Videoaufnahmen aus verschiedenen Kameraperspektiven als Signal von Khan an Svoboda deutete, ausreichend Platz zu lassen.

Dass die IDM keine Strafe gegen Khan verhängte, veranlasste Füsport RT Motorsport by SKM dazu, sein Engagement in der deutschen Serie am Ende der Saison einzustellen!

Svoboda ist Dritter der Supersport-WM 300 und nutzte das Rennwochenende in Spielberg als Gaststarter zur Überbrückung der langen Sommerpause. Khan wiederum ist Zweiter der IDM und war mit einer Wildcard beim WM-Lauf in Tschechien dabei. Auch dort sind sich die beiden im Rennen nahegekommen. Im ersten Rennen fuhren die beiden in der vierten Runden auf feuchter Piste unmittelbar hintereinander, eine Runde später stürzte der KTM-Pilot. Ein Zwischenfall wurde nicht dokumentiert.

Derweil wird der Vorfall von Spielberg in den sozialen Medien weiterhin kontrovers diskutiert. Auch das sächsische Freudenberg-Team meldet sich zu Wort und kündigt eine Konsequenz an. Nachfolgend eine auf die wesentlichen Punkte gekürzte Version des bei Instagram veröffentlichten Statements.

‹Von daher nehmen wir die Vorwürfe … sehr ernst! Es darf aber kein Pilot verurteilt oder bestraft werden, bevor nicht alle Fakten und Belege … geprüft wurden. ... Was nach dem Rennen … in den sozialen Medien passiert, geht leider viel zu weit. Androhung von Gewalt, persönliche Beschimpfungen u. v. m. können nicht toleriert werden… Eine fehlerhafte Reaktion eines Fahrers rechtfertigt aber keine Hetzjagd auf einen Menschen. Wir haben uns aufgrund der vielen Androhungen daher entschieden, unseren Fahrer Walid Khan zu schützen und ihn weder in Assen noch in Hockenheim an den Start gehen zu lassen.›

Teamchef Carsten Freudenberg sagte über seinen Fahrer aber auch schon: «Walid ist ein Rennfahrer zwischen Genie und Wahnsinn … Wenn wir seine Emotionen besser in den Griff bekommen, dann ist immer alles möglich.»

Im Klartext: Khan wird in diesem Jahr kein IDM-Rennen mehr bestreiten, obwohl er nur acht Punkte hinter Leader Inigo Iglesias zurückliegt – der Spanier fährt für das Kawasaki-Team Füsport RT Motorsport by SKM, für das Svoboda in der Weltmeisterschaft unterwegs ist.

Mit Dirk Geiger und Lennox Lehmann ist auch Freudenberg KTM in der Supersport-WM 300 engagiert.

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