München, SX1: Kyle Cunningham kam, sah und siegte
In der SX1 Klasse herrschte bisher wahre Fairness vor. Vor allem, was die Verteilung der Siege nach Teams betrifft. Nach Robert Sturm und Sigurd Waldmann konnte am Samstagabend im Münchner Rund zu später Stunde Castrol Power Suzuki-Teamchef Michael Peters jubeln.
Das Schicksal spielte die Glücksfee: Für den verletzten Cole Martinez wurde von Peters in einer Blitzaktion Kyle Cunningham verpflichtet und der neue US-Boy schlug ein wie eine Bombe. In einem spannenden und hochklassigen Finale besiegte der 27-jährige Texaner seine beiden Landsleute Nick Schmidt und Gavin Faith.
Cunningham, der beim SX München zum ersten Mal in Deutschland weilte, konnte kurz nach dem Triumph sein Glück kaum fassen. «Wow, damit hatte ich nicht gerechnet. Es ist super hier, alles fantastisch organisiert, ich brauche nur noch zu fahren. Ich hatte schon gehört, dass die deutschen Fans super sind, aber die Leute hier machen wirklich einen Höllenlärm. Ich freu mich schon auf das nächste Wochenende und hoffe auf eine Rückkehr nächstes Jahr!»
Die Geschichte des Finalrennens der SX1-Klasse ist schnell erzählt. Nach dem Fallen des Startgatters zog Gavin Faith unwiderstehlich in Front, dahinter drückten Cunningham und Schmidt mächtig auf das Tempo. Kurz vor Rennhälfte rutschte Faith in einer Linkskurve weg, verlor die Spitze an Cunningham und fiel auf Position 3 zurück. In der Folge fuhr das Trio an der Spitze nahezu identische Rundenzeiten und nach 15 harten Runden sicherte sich der neue König Kyle Cunningham den Tagessieg am Samstag. Mit den folgenden Piloten Jace Owen und Chris Blose gingen alle Top 5-Plätze an die starken Amerikaner. Als bester Europäer folgte der Sachse Dominique Thury, der im Finale sein bestes Rennen am Samstag zeigte.
Bereits die Halbfinals boten jede Menge Spannung und hochklassiges Racing. Im ersten Umlauf waren so gut wie alle Amerikaner vertreten, nach 12 Runden stand mit Nick Schmidt der Sieger fest. Auf den Plätzen folgten Jace Owen und Gavin Faith.
Das zweite Halbfinale war den Europäern vorbehalten. Das nutzte Filip Neugebauer zu einer One Man-Show, zog sein Rennen gnadenlos durch und wurde dafür von den mehr als 8000 Fans in der Halle gefeiert. KTM-Pilot Thury hatte Glück, nach schlechtem Start schlüpfte der Deutsche noch als Fünfter ins Finale.
Zwischen den Halbfinalläufen und dem SX1-Finale war Zeit für die etwas anderen Formate Superpole und American Final. Dabei legten sechs (!) Amerikaner die schnellsten Rundenzeiten auf der Münchner Strecke hin, angeführt von Gavin Faith. Im Finale der besten Verlierer setzte sich diesmal der vom Sturzpech verfolgte Steve Mages durch, dahinter belegten Steven Clarke und Ludovic Macler die weiteren Podiumsplätze.