SX Chemnitz: Tyler Bowers machte kurzen Prozess
Bereits am Freitag zeigte sich Tyler Bowers beim SX Chemnitz in bestechender Form und gewann souverän. Nachdem es beim US-Amerikaner verletzungsbedingt beim Auftakt zum ADAC SX Cup vor drei Wochen in Stuttgart nicht wunschgemäß lief, fuhr er am Samstag ungefährdet den dritten Sieschickt er sich mit seinem Sieg am ersten Abend des 2018er-Hallenspektakels an, den dritten Sieg perfekt zu machen und hat nun wieder gute Chancen, den diesjährigen Cup zu gewinnen.
«Natürlich bin ich glücklich über diesen erneuten Sieg, aber mein Hauptziel bleibt der Gesamtsieg im ADAC SX Cup. Nachdem ich beim Saisonauftakt eigentlich noch verletzt war und mit Nägeln und Drähten in meinem Finger nur an einem Tag im Finale war und nicht allzu viele Punkte geholt habe, war das Punktemaximum an diesem Wochenende natürlich genau das, was ich gebraucht habe. Trotzdem ist es noch ein langer Weg und beim Finale in Dortmund kann auch noch viel passieren. Ansonsten hat es mir in Chemnitz wieder gut gefallen. Die Fans sind nett und haben für eine gute Stimmung gesorgt. Die Strecke war nicht ganz nach meinem Geschmack, denn sie bot zu wenige verschiedene Linien und Überholmöglichkeiten. In meinem Quali-Rennen hatte ich einen schlechten Start und habe es danach zwar noch bis ganz nach vorn geschafft, doch musste ich dazu ein wenig schmutzig fahren», meinte Bowers nach seinem Chemnitzer-Titel-Hattrick.
Wie am ersten Tag fuhr der Franzose Charles Lefrancois wieder aufs Podest, diesmal sogar als Zweiter. «Chemnitz ist ein guter Ort für mich, denn ich stand hier schon im vorigen Jahr auf dem Podest. Ein Schlüssel zum Erfolg war heute wieder mein guter Start im Finale», umschrieb er seinen Fast-Frühstart im Stile eines sich aufbäumenden Pferdes.
Vielleicht auch dank der lautstarken Unterstützung durch die Fans, schaffte Dominique Thury als Dritter den Sprung aufs Treppchen. Anfangs lag er, wie am Vortag, auf dem vierten Rang und irgendwie sah es nicht danach aus, als ob sich daran etwas ändern würde, zumindest nicht nach vorn. In der Endphase des 20-Runden-Rennens witterte er jedoch zu fortgeschrittener Stunde Morgenluft und schnappte sich noch den vor ihm fahrenden US-Boy Ryan Breece. «Zwischendurch war der Faden kurz weg»“, erklärte er anschließend und führte des Weiteren aus: «Mein Trainer Sebastien Tortelli hat schon gestern mit mir gemeckert, weil ich zwischendurch etwas nachgelassen habe. Das wollte ich mir heute sparen. Da das Rennen noch ziemlich lang war, dachte ich mir, dass die Kraft noch reichen sollte, um noch einmal Attacke zu machen. Obwohl ich nicht so leicht mit etwas zufrieden bin, fühlt sich dieser dritte Platz heute für mich wie ein Sieg an, denn das war erst mein viertes Rennen seit dem Sommer und meiner Verletzungspause.»
Julien Lebeau «Prinz von Chemnitz»
In der SX2 brachte Tom Koch die Halle zum kochen. Der Wormstedter hatte im Samstag-Finale der SX2 zwar auch keinen Granatenstart, war aber nach dem ersten Nadelöhr vorn mit dabei. Als er endlich seinen Thüringer Trainingspartner Paul Haberland passiert und auf Platz drei verwiesen hatte, war der Freitag-Sieger Julien Lebeau schon ziemlich weit enteilt. Mit schnellen Runden kam er dem Franzosen dennoch Stück für Stück näher, bis er schließlich auch ihn überholen konnte und dem sicheren Tagessieg entgegen fuhr. Allerdings war Julien Lebeau zu diesem Zeitpunkt durch das chronische Belastungs-Kompartment-Syndrom, umgangssprachlich Arm-Pump genannt, nur noch eingeschränkt handlungsfähig.
«Außerdem wusste ich, dass mir Platz zwei zum Prinzentitel reicht», klärte er seinen Leistungsabfall später auf. Das ordnete auch Tom Koch beim kleinen anschließenden Pressegespräch richtig ein. Er sagte: «Für mich war es heute der perfekte Tag nach den Höhen und Tiefen gestern. Ein bisschen ärgere ich mich schon, dass es bei meinem Heimrennen nicht mit dem Prinzentitel geklappt hat, aber nach dem gestrigen Tag, habe ich noch das Beste daraus gemacht, auch hinsichtlich der Cup-Gesamtwertung. Julien war an diesem Wochenende konstant schnell und ist somit verdient Prinz geworden.»