Jules Pietre: 18-Jähriger verblies SX2-Establishment
Der 18-jährige Teenager Jules Pietre ließ die Routiniers alt aussehen
Mit Superlativen sollte man sparsam umgehen, doch vielleicht haben wir am vergangenen Wochenende in Dortmund einen neuen Stern am Supercross-Himmel aufgehen sehen. Der Franzose Jules Pietre wurde beim 40. ADAC Supercross Dortmund nach drei harten Renntagen als neuer «Prinz von Dortmund» gekürt. Klar, wie schon viele vor ihm, doch angesichts eines starken SX2-Feldes mit gestandenen Supercross-Profis und seines Alters von erst 18 Jahren darf man für die Zukunft gespannt sein. Der seit vergangenem Samstag neue Champion im ADAC SX Cup, Calvin Fonvieille, ist zum Beispiel schon 24, der mit allen Motocross-WM-Wassern gewaschene Mathys Boisrame 26 Jahre alt und der als Titelfavorit in die deutsche SX-Saison gestartete Brice Maylin gar schon 27.
Nachdem Jules Pietre beim Supercross Stuttgart im November 2024, wie bei seinem Deutschland-Debüt ein weiteres Jahr zuvor, nur an einem Abend den Einzug ins SX2-Finale schaffte und dabei Siebenter wurde, ließ er in Dortmund am Freitagabend mit einem Finalsieg aufhorchen. Am zweiten Abend kam er hinter dem neuen Cup-Sieger Calvin Fonvieille als Zweiter ins Ziel und am Abschlusstag fuhr er mit einer kontrollierten Fahrt auf Rang drei zum Prinzentitel.
«Es war ein sehr stressreiches Wochenende mit drei Renntagen und ich bin jetzt echt müde», gestand er beim anschließenden Frage-Antwort-Spiel zwischen ihm und SPEEDWEEK.com und fügte zugleich an, dass er natürlich überglücklich sei. «Wenngleich der Prinzentitel nach dem Freitag und Samstag zum Greifen nah war, kam er ziemlich überraschend für mich und ich kann es noch gar nicht so richtig glauben. Das ist ein fantastisches Gefühl.»
Diesen Triumph ordnet Jules Pietre nun folgendermaßen ein: «Das ist ein sehr wichtiger Sieg für mich und der zweitgrößte meiner bisherigen Karriere. Er steht bei mir hinter meinem Gewinn der französischen Supercross Meisterschaft 2023 in der 125-ccm-Klasse auf der zweithöchsten Stufe.»
Einen großen Anteil an seinen Erfolgen schreibt er seinem Trainer Cedric Soubeyras zu. «Wenn ich bei mir zu Hause bin, trainiere ich viel mit Cedric. Mit all seiner Erfahrung hilft er mir sehr und kommt auch immer zu mir, wenn ich etwas gewonnen habe oder einfach nur gut gefahren bin – auch wenn er, wie in Dortmund, gleich anschließend selbst fährt. Ein großer Traum von mir ist, später einmal nach Amerika zu gehen», betonte Pietre, der aus La Crau, unweit der französischen Mittelmeer-Küste stammt.