Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

München, SX1: Aranda siegt - Ullrich toller Dritter

Von Frank Quatember
Greg Aranda bleibt das Maß aller Dinge in der deutschen ADAC SX-Serie und wird Gesamtsieger. Ein furios fahrender Dennis Ullrich sorgt für Begeisterung im Münchner Rund.

Der zweite Rennabend der ADAC SX Cup-Serie in der Münchner Olympiahalle brachte vor allem gegen Ende der Rennen einige Überraschungen. Nach einem spektakulären Finale, in dem der US-Amerikaner Ben Lamay (STC Yamaha) mit dem Tagessieg nach vielen Anläufen endlich seine Klasse zeigte konnte, war es der Franzose Greg Aranda auf der Sturm-Kawasaki, der mit Rang 2 seine Serienführung ausbauen konnte. Vortagssieger Gavin Faith agierte bereits im Superpole-Rennen glücklos, verpasste somit eine gute Startposition für das Finale und folgerichtig knapp das Tagespodium.

Halbfinale

Der Abend startete fulminant mit den Halbfinalen der SX1-Klasse. Im ersten Rennen sah Gavin Faith bereits wie der sichere Sieger aus, machte jedoch einen Fehler im Waschbrett und Greg Aranda nutzte die Gelegenheit und ging vorbei. Holeshot-König Dennis Ullrich sicherte Rang 3 und damit den direkten Einzug in das Finale ebenso wie der erst 20-jährige Pechvogel des gestrigen Abends, Jace Owen aus den USA, sowie dahinter die beiden besten Freunde Jaulin und Richier (beide F).

Im zweiten Halbfinale triumphierte mit Jake Canada ein weiterer Verlierer vom Freitag, der Amerikaner kennt nur volles Risiko: Hopp oder Top, dazwischen gibt es keinen Spielraum. Dahinter folgten die starken Franzosen Clermont, Musquin und Maillard. Die letzten Plätze sicherten sich die Amis Kiniry und Lamay, Letzterer mit einem rasanten Rennen vom letzten Rang noch auf Position 6.

Superpole

Die Superpole holte sich Ben Lamay und setzte damit ein dickes Ausrufezeichen für das spätere Finale. Dahinter folgten Greg Aranda und Jason Clermont, Gavin Faith dagegen patzte mit einem Sturz und musste mit der schlechtesten Startposition vorlieb nehmen.

Finale

Das Finale über 15 Runden startete gegen 22:30 Uhr und wurde nach nur einer Runde abgebrochen: Sullivan Jaulin vom verletzungsgebeutelten Team Castrol Suzuki-Power stürzte an einem Dreifachsprung und musste auf der Strecke behandelt werden. Logische Konsequenz: Rennabbruch und Neustart. Nachdem Jaulin auf beiden Beinen die Halle unter Beifall verlassen hatte, begann alles wieder bei Null.

Für Dennis Ullrich war der Neustart von Vorteil. Der Suzuki-Pilot riss das Publikum mit einem wahren Monster-Holeshot das Publikum förmlich von den Sitzen und ging vor Ben Lamay in Führung. Greg Aranda musste sich von Platz 6 nach vorn kämpfen. Noch härter traf es Gavin Faith, der dank seiner schlechten Startposition nur auf Rang 10 aus der Startrunde kam. Es entwickelte sich in den nächsten Runden ein atemberaubendes Finale mit etlichen hochinteressanten Brennpunkten.

Ganz vorn setzte Lamay den Deutschen hart unter Druck, brauchte aber mehrere Anläufe, um das Bollwerk Ullrich zu knacken. Gegen Rennmitte war es soweit, der Amerikaner übernahm die Führung und Ullrich hatte mit Aranda den nächsten Hochkaräter am Hinterrad. Der machte kurzen Prozess, aber schaffte es nicht mehr, die Lücke zu Lamay zu schliessen. «Ulle» sicherte mit Glück und Cleverness Rang 3 gegen den anstürmenden Gavin Faith ab.

Tagessieger Ben Lamay blieb cool und blickt bereits nach vorn auf den Auftakt der US Supeross-Serie. «Heute hat alles super geklappt, das ganze Wochenende hatte ich eine gute Zeit. Mein Startplatz heute war ideal und den Fight mit Ullrich konnte ich ohne Schwierigkeiten für mich entscheiden. Die Strecke hier ist natürlich etwas enger, als ich das gewohnt bin, aber Sprünge und Kurven bleiben immer dieselben. Ich nehme jetzt viel Selbstvertrauen mit nach Anaheim, bis dahin werde ich noch hart arbeiten, um dort Anfang Januar in Bestform am Gatter zu stehen.»

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