Ryan Dungey (KTM): Las Vegas war sein letztes Rennen
So schnell kann es gehen: In Las Vegas sahen wir eines der spektakulärsten Finalrennen der Geschichte. Heute wissen wir: Es war das letzte Rennen des Ausnahme-Athleten Ryan Dungey.
Über Dungey könnte man Lehrbücher schreiben mit dem Titel: 'So gewinnt man Meisterschaften'.
Sein Spitzname 'The Diesel' ist Programm. Ihn allein auf Beständigkeit zu reduzieren, wäre aber viel zu kurz gegriffen. Er ist einer der intelligentesten Fahrer im Feld. Er war nie der Kamikaze-Typ auf der Strecke, im Gegenteil: Dungey schaffte es immer wieder, sich aus Scharmützeln herauszuhalten, stürzte selten und - wenn überhaupt - meist unverschuldet. Gerade in der letzten Supercross-Saison zeigte er, dass man aus vermeintlich hoffnungslosesten Situationen immer noch so viele Punkte mitnehmen kann, um am Ende als Champion die Arena zu verlassen.
Dungey verlässt die Bühne im Augenblick seines größten Triumphs. Er hat Größen wie James Stewart, Ryan Villopoto, Chad Reed, Ken Roczen und zuletzt auch Eli Tomac besiegt; durch Talent, Ehrgeiz, Durchsetzungskraft, Willensstärke, Stehvermögen und Intelligenz.
Auch nach seinem Karriereende will Dungey weiter für KTM arbeiten, die Marke, mit der er seine größten Erfolge feiern konnte.
Für KTM-CEO Stefan Pierer ist Dungey deshalb auch viel mehr als nur ein Sportler, denn 'Dunge' hat für KTM in den USA den ersten 450cc-Outdoors und auch den ersten Supercross-WM-Titel geholt. «Seit er 2012 zusammen mit Roger De Coster zu uns gekommen ist, hat er für uns Geschichte geschrieben und uns weltweit zu neuen Höhen geführt. Ryan ist ein außergewöhnlicher Sportler, seine Leistungen und seine Persönlichkeit haben KTM enorm weitergebracht. Dafür danken wir ihm und wir sind froh, dass wir mit ihm gemeinsam die nächsten Ziele ansteuern können.»
Auch KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer weiß die Leistungen von Dungey zu schätzen. «Ryan hat für KTM Geschichte geschrieben. Er hat das erste Supercross-Rennen und auch den ersten Supercross-WM-Titel für uns gewonnen. Ich freue mich schon auf die künftige Zusammenarbeit mit ihm, um unser erstklassiges US-Team weiterhin auf diesem hohen Niveau zu halten.»
Der fünffache belgische Weltmeister Roger De Coster erkannte das große Talent Dungeys frühzeitig und begleitete Dungey während seiner Profikarriere 10 Jahre lang als Mentor. Er wurde zur Vaterfigur, die auf dem Fundament gegenseitigen Respekts stand. Dieses fast schon blinde Vertrauen war die Basis ungezählter Triumphe - besonders dann, wenn es einmal nicht gut lief. In genau diesen Situationen fanden die beiden immer wieder Auswege, wo Andere längst das Handtuch geworfen hätten. Das war der Schlüssel ihres gemeinsamen Erfolges. Dungey und De Coster wurden zum 'dream-team' des US-Motocross.
«Noch nie zuvor habe ich mit einem Fahrer gearbeitet, der seinen Job so ernst genommen hätte wie Ryan», weiß De Coster. «Es ist das Ende einer Ära, aber er wird unserem Team erhalten bleiben, auch wenn seine Aufgaben noch nicht klar definiert sind. Er hat schon Marvin Musquin bei den Vorbereitungen für die Outdoors unterstützt. Wir freuen uns auf die künftige Zusammenarbeit.»
Ryan Dungey bei seinem letzten Rennen: