Eli Tomac (Yamaha) spricht über Job und Familie
Star Racing Yamaha Pilot Eli Tomac hat am letzten Wochenende zum zweiten Mal die US-Supercrossmeisterschaften gewonnen. Er ist der erste Sportler, der sogar als zweifacher Vater Supercross-Champion wurde. Im Interview mit SPEEDWEEK.com spricht Tomac über sein Umfeld.
Du bist jetzt als zweifacher Vater Supercross-Champion geworden…
Ja, wir haben eine fast zweijährige Tochter und unser Sohn ist gerade einmal sechs Monate alt. Also waren die Nächte am Anfang ziemlich kurz und unregelmäßig. Aber inzwischen haben wir uns eingelebt. Es gibt nichts Schöneres, als Kinder zu haben, die dir zeigen, wie egoistisch du warst, bevor sie auftauchten.
Kannst du den Job als Racer und den als Familienvater trennen?
Es hat mein Arbeitsumfeld nicht wirklich verändert. Seit ich 22 Jahre alt war und von meinen Eltern ausgezogen bin, habe ich es geschafft, eine gute Balance zwischen meinem Job auf der Rennstrecke und dem, was ich zu Hause mache, zu finden. Die Kinder haben also meinen Job nicht zu sehr tangiert. Es hat sich eigentlich nicht so sehr viel geändert. Dann gibt es noch den Aspekt der Bekanntheit. Ich denke, die Situation macht mich insgesamt dankbarer. Ich liebe den Ruhm, aber ich liebe es auch, nach Hause zu kommen und die Kinder zu sehen. Gleichzeitig bekomme ich von meiner Familie sehr viel Antrieb für das Erreichen meiner Ziele.
Das klingt nach einer Win-Win-Situation...
So ist es. Es gibt harte Tage, an denen du nach Hause gehst und froh bist, Papa zu sein und dann gibt es auch wieder Tage, dass du froh bist, zur Arbeit gehen zu können: Es ist eine andere Lebenssituation für mich. Ich glaube, dass es mir gut bekommt und ich insgesamt auch geduldiger und gelassener geworden bin.
Du bist inzwischen 29 Jahre alt. Fühlt sich das Siegen jetzt anders an als früher, als du noch jünger warst und du dich nur um dich selbst kümmern musstest?
Für mich sind Siege oder der Gewinn von Meisterschaften immer noch etwas ganz Besonderes. Das ist es, was mich antreibt. Daran hat sich nichts geändert. Es ist und bleibt mein Antrieb und meine Motivation und es ist der Grund, warum ich auch weitergemacht habe. Ich genieße dieses Gefühl. Ich habe nicht den Eindruck, dass mich meine Familie davon ablenkt.
Du bist jetzt der älteste Champion in der Geschichte des Sports...
Mir wurde schon vor vor zwei Jahren gesagt, dass ich alt werde! Viele Leute wunderten sich, dass ich noch mit 27 so schnell unterwegs war. Letztens hat sogar das Fernsehen darüber berichtet, dass wir, d.h. Jason [Anderson], Malcolm [Stewart] und ich, schon 29 Jahre alt und trotzdem noch schnell sind. Barcia ist sogar noch älter. Das zeigt doch nur, dass es funktioniert, wenn man die nötige Motivation mitbringt. Früher haben die Leute mit 26 oder 27 aufgehört, aber jetzt ändert sich das und ich finde das gut.
Was sagst du zu Tony Cairoli? Er ist schon 36!
Im Vergleich zu Fahrern hier in den USA ist es unglaublich und gleichzeitig so beeindruckend, so lange an der Spitze so konkurrenzfähig zu sein.