Julian Trummer: 122 Meilen pro Stunden sind das Ziel
Julian Trummer vor berühmten Anzeigetafel auf der Isle of Man
Selten zuvor in der 110-jährigen Geschichte der Rennen zur Tourist Trophy leiden die Teams, Fahrer, Streckenposten und Zuseher unter den schlechten äußeren Bedingungen. Heftige Regenfälle und Nebel in den Bergen verhinderten, dass die Trainingswoche wie geplant über die Bühne gehen kann. Drei der fünf Trainingssitzungen mussten komplett gestrichen werden, eine konnte nur zum Teil gefahren werden.
Julian Trummer, der im Vorjahr beim Manx Grand Prix mit seinem zweiten Platz im Newcomer-Rennen aufhorchen ließ und heuer zum ersten Mal an der Tourist Trophy teilnimmt, leidet ganz besonders unter den schwierigen Bedingungen. Gerade Fahrer wie er, brauchen jeden Kilometer im Renntempo, um sich den Streckenverlauf der über 60 Kilometer langen und nicht ungefährlichen Strecke einzuprägen.
Ausgerechnet beim einzigen Training, dass planmäßig gefahren werden konnte, versagte die Honda von Julian Trummer nach wenigen Kilometern den Dienst. «Es war ziemlich frustrierend. Es hat einige Zeit gedauert bis sich mein Puls wieder normalisiert hat», berichtet der Österreicher im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Es war natürlich unerfreulich, dass ich das Motorrad bei Glen Helen mit einem Elektronikproblem abstellen musste, aber es ist nicht zu ändern.»
«Vor dem ersten Trainingstag haben wir die Maschine in Jurby noch einmal einem Test unterzogen. Sie hat besser als letztes Jahr funktioniert. Vor der Tourist Trophy muss jedes Motorrad auf den Prüfstand. Der Techniker am Prüfstand hat es gut gemeint und wollte mein Mapping ein bisschen verbessern. Leider ist dabei etwas schiefgegangen. Nach meinem Ausfall haben wir das ursprüngliche Mapping wieder aufgespielt und jetzt funktioniert wieder alles.»
Keine leichte Situation für den 26-jährigen Steirer, der sich bei seiner Premiere beim berühmtesten Motorradrennens der Welt viel vorgenommen hat und bisher nur eine komplette Runde absolvieren konnte. «In einigen Streckenabschnitten war ich bereits schneller als im Vorjahr bei meiner schnellsten Runde und das, obwohl ich mit sehr viel Respekt an die Sache herangegangen bin und nur wenig riskiert habe. »
«Mit dem Notprogramm am Samstag sollten sich noch acht bis neun Runden auf dem Mountain Course ausgehen. Das ist zwar nicht optimal, aber ich muss es akzeptieren, wie es ist. Über eine Platzierung zerbreche ich mir nicht den Kopf. Am Ende der Rennwoche möchte ich allerdings eine Runde mit einem Schnitt von 122 Meilen pro Stunde schaffen. Das entspricht in etwa einer Rundenzeit von 18.30 Minuten», verliert Trummer sein Ziel nicht aus den Augen.