Julian Trummer: «Bin für eine Überraschung gut»
Julian Trummer auf Yamaha R7, mit dem er in der Supertwin-Klasse beim NW200 und der TT unterwegs sein wird
In der Geschichte der Tourist Trophy auf der Isle of Man gelang nicht vielen Österreichern eine Top-10-Platzierung. Nur die Weltmeister Rupert Hollaus und Klaus Klaffenböck sowie Bert Schneider, Rudi Thalhammer, Josef Autengruber und Horst Saiger sowie die Seitenwagen-Beifahrer Christian Parzer und Gerhard Morscher schafften dieses Kunststück.
Obwohl sich Julian Trummer bei seinem erst zweiten Antreten bei der Tourist Trophy mit Platz 9 bei der Lightweight-TT 2018 in den erlesenen Kreis einreihte, war er nie ein großer Freund dieser Kategorie. Weil für dieses Jahr aber ein zusätzliches Rennen dieser Klasse ins Programm genommen wird, hat sich die Sicht des Steirers geändert.
«Ich bin jetzt nicht so der Twin-Fahrer», räumt Trummer ein, «aber mit konkurrenzfähigem Material muss ich das natürlich machen, weil ich auch weiß, dass dort etwas möglich ist. Es sind ja heuer zwei Rennen bei der TT und somit wiederum mehr Runden im Training und für die Streckenkenntnis zählt auf diesem schwierigen Kurs wirklich jede Runde.»
Die Wintermonate werden üblicherweise ganz gerne von diversen Rennfahrern wie vor Kurzem vom Deutschen David Datzer oder dem französischen TT-Neuling Matthieu Lagrive für Kurzbesuche auf der Isle of Man genützt, um sich den über 60 Kilometer langen und mit vielen schwierigen Passagen gespickten Snaefell Mountain Course einzuprägen.
Auch Trummer unternahm einen solchen Kurztrip auf die kleine Insel zwischen Großbritannien und Irland, aber nicht nur zum obligatorischen Streckenstudium, er traf sich mit dem Manxman Nigel Humphrey, den Teamchef von Heattech Racing, mit dem er anlässlich des letztjährigen Macau Motorcycle Grand Prix ins Gespräch gekommen war.
«Ich werde für ihn mit einer brandneuen Yamaha R7 beim North West 200 und der Tourist Trophy in der Supertwin-Klasse an den Start gehen. Nigel möchte heuer einen großen Schritt Richtung Spitze machen. Er hat mir versichert, dass er eine Rakete bereitstellen wird. Mit konkurrenzfähigem Material ich für eine Überraschung gut! Davon bin ich überzeugt.»
Auf dem Weg zum North West 200 unternahm Trummer einen Abstecher auf die Isle of Man, um sich noch schnell in den Sattel seines neuen Arbeitsgerätes zu schwingen. «Auf dem Kurs in Jurby werde ich die Yamaha R7 testen und meinen Anforderungen anpassen. Das Gute ist, dass man eine Twin nicht wirklich abstimmen muss, man muss sie nur ordentlich hernehmen.»
Unmittelbar nach dem Test geht es für den Österreicher und das Heattech-Racing-Team über Belfast zum North West 200, wo er das Motorrad erstmals unter Rennbedingungen fahren wird. Dann wird der 32-jährige Geschäftsführer einer Elektrofirma auch einschätzen können, wie seine Chancen für die Rennen zur Tourist Trophy stehen wird.