MotoGP: Knalleffekt bei KTM

NW200: Misstöne vor dem Start des Superstock-Rennens

Von Helmut Ohner
Peter Hickman auf der als illegal eingestuften BMW M1000RR

Peter Hickman auf der als illegal eingestuften BMW M1000RR

​ Das erste Superstock-Rennen beim North West 200 begann mit einem Knalleffekt. Die Motorräder von Peter Hickman und Josh Brookes wurden kurz vor dem Start als illegal eingestuft. Ihre Startplätze blieben leer.

Neben den Nordiren Alastair Seeley und Michael Dunlop hatte sich der britische Rundenrekordhalter Peter Hickman für das Superstock-Rennen beim NW200 als Dritter einen Startplatz in der ersten Startreihe gesichert. Sein Teamkollege Josh Brookes markierte im Training die siebente Zeit, weil sich der Sechstplatzierte Lee Johnston zuvor bei seinem Sturz in der zweiten Supersportsession verletzt hatte, rückte der Australier einen Platz nach vor.

Nur wenige Minuten vor dem Start herrschte in der Staraufstellung Konfusion. Hickman und Brookes wurden daran gehindert, am ersten Lauf der seriennahen Kategorie teilzunehmen, weil ihre Motorräder mit Felgen aus Karbon ausgestattet waren, die nach den Vorschriften des nordirischen Dachverbands des Sports, der Motor Cycle Union of Ireland (Ulster Centre), nicht zulässig sind. Die Disqualifikation war die logische Folge.

Nach dieser Entscheidung, die für Unverständnis und Diskussionen sorgte, zog das Team FHO Racing BMW rund um die Teambesitzerin Faye Ho die Konsequenzen aus den Vorkommnissen. «Das FHO Racing BMW Motorrad Team zieht sich von der Teilnahme am fonaCAB und Nicholl Oils North West 200 2023 zurück, weil es kein Vertrauen in die Anwendung des technischen Superstock-Reglements hat», hieß es in einem Statement.

«Das technische Reglement der Superstock-Klasse schreibt vor, dass die Maschinen die Bedingungen in Bezug auf die Räder vollständig erfüllen müssen. Die Superstock-Maschinen müssen mit den ursprünglich homologierten Rädern des Herstellers fahren, die bei BMW aus Karbon bestehen. Das Reglement verbietet Karbonmaterial, aber auch Nachrüst-Räder sind nicht erlaubt und es ist keine alternative Spezifikation vorgeschrieben.»

«Die BMW M 1000 RR von FHO Racing bestanden die technische Abnahme am Dienstag, dem 9. Mai, und durften an allen Qualifying-Sitzungen teilnehmen, bevor ihnen kurz vor dem Superstock-Rennen am Abend mitgeteilt wurde, dass sie nicht antreten dürfen.»

«Das FHO Racing Team hat das technische Reglement 2023 mit dem von 2022 verglichen, es hat sich nicht verändert. Unsere Fahrer sind 2022 und auch bei der Veranstaltung 2019 in beiden Superstock-Rennen mit den homologierten Karbon-Rädern gefahren.»

«Der Aufwand und die Logistik, die die Teilnahme am North West 200 erfordern, sind beträchtlich, und das mangelnde Vertrauen in die Organisation macht die Teilnahme des Teams an der diesjährigen Veranstaltung unmöglich. Das FHO Racing Team möchte sich bei all seinen Sponsoren und Fans aufrichtig entschuldigen. Das Team freut sich nun darauf, in einigen Wochen bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man wieder an den Start zu gehen.»

Superstock
1. Alastair Seeley (GB), BMW. 2. Davey Todd (GB), Honda, 10,322 sec zur. 3. Michael Dunlop (GB), Honda, +10,623 sec. 4. Dean Harrison (GB), Kawasaki. 5. Michael Rutter (GB), BMW. 6. James Hillier (GB), Yamaha. 7. John McGuinness (GB), Honda. 8. Craig Neve (GB), Honda. 9. Sam West (GB), BMW. 10. Michael Evans (GBM), Suzuki. Ferner: 11. David Datzer (D), BMW. 12. Erno Kostamo (FIN), BMW. 15. Lukas Maurer (CH), Kawasaki. 24. Kamil Holan (CZ), Kawasaki. 28. Nadieh Schoots (NL), Kawasaki. Schnellste Runde: Seeley in 4:19,525 min.

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