MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Julian Trummer: 14 Stunden Anreise für zehn Runden

Von Helmut Ohner
Der Macau Grand Prix für Motorräder fiel dieses Jahr im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Trotzdem fand der Österreicher Julian Trummer, dass sich für ihn die Strapazen und Mühen gelohnt haben.

Mit den Macau-Grand-Prix-Siegern Michael Rutter (9), Peter Hickman (4) und Erno Kostamo (1) sowie dem diesjährigen Senior-TT-Triumphator Davey Todd als ihr Herausforderer konnte die Nennliste für die 56. Auflage der Macau Motorcycle GP mit einigen prominenten Piloten aufwarten, die ein spannendes Rennen versprachen. Es sollte allerdings anders kommen.

Ausläufer eines Taifuns sorgten dafür, dass der Straßenkurs in den Häuserschluchten in der früheren portugiesischen Enklave morgens immer dann nass war, wenn das Training für die Motorräder angesetzt war. Weil das Risiko aus Sicht der Organisatoren einfach zu hoch war, wurden die Sitzungen am Donnerstag und Freitag abgesagt.

Erst am Samstag konnte das freie Training und das Qualifying nachgeholt werden. Todd sicherte sich vor Kostamo, Hickman und Rutter die Pole-Position. Der Österreicher Julian Trummer beendete das Zeittraining als einziger deutschsprachiger Fahrer, der für diese Veranstaltung eine Einladung bekommen hatte, an der siebenten Stelle.

Am Sonntagmorgen blieben die Plätze in der Startaufstellung zur großen Enttäuschung der Piloten leer, weil der Himmel erneut die Schleusen geöffnet hatte. Wie auch bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man ist aus Sicherheitsgründen an eine Durchführung des Rennens bei Regen nicht zu denken. Todd wurde vor Kostamo und Hickman zum Sieger erklärt.

Viele würden jetzt wahrscheinlich denken, dass der diesjährige Macau Grand Prix für Motorräder für die Aktiven keine Reise wert gewesen ist. Dem ist für einen Straßenrennfahrer aber nicht so. Warum sich die 14-stündige Anreise samt aller Umstände für Trummer trotzdem gelohnt hat, versuchte er seinen Fans auf seiner Facebook-Seite zu erläutern.

«Ich werde so oft nach Events wie dem Macau Grand Prix oder dem Manx Grand Prix, wo man aufgrund des Wetters nahezu keine Fahrzeit hat, gefragt, ob es die ganzen Strapazen und Mühen wert sei», beginnt der Steirer, der seit dem Vorjahr bei der Tourist Trophy der schnellste Fahrer, dessen Muttersprache nicht englisch ist, seinen Erklärungsversuch.

«Im Fall vom Macau Grand Prix fliegen wir um die halbe Welt, warten von Tag zu Tag bis es schlussendlich doch wieder nichts wird. Man steckt tausende von Euros, zig Stunden Training und Vorbereitung in ein paar Runden Fahrzeit und ist mental eigentlich immer nur fassungslos, dass man sich den ganzen Sche** immer wieder antut.»

«Aber man lernt zu schätzen, was für ein unglaubliches Privileg Road Racing ist und dass man für jede einzelne Runde dankbar sein muss! Für mich gibt es auf diesem Planeten nichts Vergleichbares, da kommt nichts auch nur in die Nähe, wie unglaublich dieses Gefühl ist! Die meisten Menschen werden es nie erfahren, was uns Road Racer so verrückt danach macht.»

«Also, wenn ich auch nächstes Jahr wieder für fünf Runden Fahrzeit 14 Stunden nach Macau fliegen müsste, dann würde ich es sofort machen!»

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