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NW200: Bange Stunden für Saiger nach seinem Unfall

Von Helmut Ohner
Nach seinem schweren Sturz beim North West 200 durchlebte der Österreicher Horst Saiger bange Stunden bis klar war, dass die Zuseherin, die von seinem Motorrad getroffen wurde, überleben wird.

Im ersten Rennen der Klasse Superstock stürzte Dean Harrison und löste eine Kettenreaktion aus, der nicht nur Stephen Thompson und Horst Saiger, sondern auch eine Zuseherin zum Opfer fielen. Während Harrison bei diesem Zwischenfall unverletzt blieb, hatten die anderen Beteiligten weniger Glück. Thompson und die Zuseherin zogen sich schwere Verletzungen zu, Saiger kam mit einer Ellbogenverletzung relativ glimpflich davon.

«Der Start ist mir gut gelungen und ich konnte mich an vierter Stelle einreihen. Bereits auf der Anfahrt zur Universitäts-Kurve war mir klar, dass ich kein unnötiges Risiko eingehen werde, weil die Windschattenschlachten bei den herrschenden Verhältnissen zu gefährlich waren. Stephen hat mich in der zweiten Runde überholt. Wir sind etwas versetzt gefahren, deshalb konnte ich den Sturz von Dean nicht sehen. Stephen und ich sind in voller Schräglage auf einen aus der Verankerung gerissenen Randstein-Protektor geraten und gestürzt», erinnert sich Saiger.

Es war rasch klar, dass es sich um einen sehr schweren Unfall gehandelt hatte. Harrison konnte als einziger der Beteiligten zu Fuß den Weg an die Boxen antreten. Die Verletzung der Zuseherin war so schwerwiegend, dass sie unverzüglich ins «Royal Victoria Hospital» von Belfast geflogen werden musste. Auch Thompson, der vorerst wie Saiger ins Krankenhaus von Coleraine gebracht wurde, musste ins «Royal Victoria Hospital» von Belfast verlegt werden. Mittlerweile befinden sich beide außer Lebensgefahr.

Bei Saiger wurde eine schwere Ellbogenverletzung festgestellt. Am Freitag, dem 22. Mai, muss der knöcherne Ausriss der Bänder im Kantonspital von St. Gallen verschraubt werden. Damit fällt der in Liechtenstein lebende Steirer zumindest für die Tourist Trophy auf der Insel Man aus. «Der Ellbogen darf nach der Operation mehrere Wochen nicht belastet werden. Das heißt, ich kann nur sehr eingeschränkt trainieren. Ende Juli möchte ich für das Acht-Stunden Rennen in Suzuka wieder einsatzbereit sein», hofft Saiger.

Aber nicht seine Verletzung setzte dem Kawasaki-Piloten zu, sondern der Umstand, dass die Zuseherin Violet McAfee von seinem Motorrad getroffen und schwer verletzt wurde. «In den ersten Stunden nach dem Unfall wusste niemand, ob sie überleben wird oder nicht. Wenn man es nicht selbst erlebt hat, kann sich niemand vorstellen, wie belastend eine solche Situation ist. In so einem Fall stellt man sich die Frage, ob das alles einen Sinn macht. Gott sei Dank geht es Violet wieder den Umständen entsprechend gut.»

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