EM Triscina: Jetzt vier Fahrer mit Titelchancen!
Devon Vermeulen: Der Favorit konnte auf Sizilien die Gesamtführung nicht zurückerobern
Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte und Vierte; oder redlich müht sich das Eichhörnchen – so lauten die diesjährigen Leitsprüche der Supermoto-EM! Während sich der Kampf um den Europameistertitel zwischen Devon Vermeulen und «MMT» Malachi Mitchel-Thomas abzuzeichnen schien, hat sich vor den beiden Finalrennen am nächsten Wochenende in Perpignan ein Vierkampf gebildet. Hatte «MMT» in Latina noch die Führung von dem seit Saisonbeginn Führenden Vermeulen übernommen, so kam er an diesem Wochenende nicht so richtig in Fahrt und musste sich mit dem fünften Gesamtrang begnügen.
«Ich hatte ein wirklich bescheidenes Qualifying und musste aus der Mitte der zweiten Reihe starten. Wir haben am Sonntag im Warm-up einen härteren Reifen ausprobiert, mit dem ich dann sehr gut zurechtgekommen bin und die schnellste Warm-up Zeit erzielte», resümierte Mitchel-Thomas. «Ich hatte einen ganz passablen Start, aber Eingangs Offroad stürzte vor mir ein Fahrer und ich hatte keine Chance auszuweichen, so dass ich über ihn stürzte und als Letzter aus der ersten Runde zurückkam. Ich konnte mich dann noch bis auf Platz 6 vorarbeiten. Im zweiten Lauf musste ich auch im Mittelfeld kämpfen und hing hinter Sami (Salstola) fest, bevor ich mich in der letzten Runde noch an ihm vorbeikämpfen konnte.»
Aber auch Widersacher Vermeulen konnte sich trotz Punkgleichheit mit Tagessieger Asseri Kingelin die Führung nicht zurückerobern. Diese übernahm der bis dahin in der Meisterschaft weitestgehend farblos gebliebene Italiener Edgardo Borella, der zwar immer fleißig punktete aber bisher nur einen einzigen Laufsieg erzielen konnte.
«Eigentlich hatte ich ein gutes Wochenende. Ich war in allen Trainings der Schnellste. Ich konnte mich beim ersten Rennen vom Start weg in Führung setzen. Mein Teamkollege Toni Klem machte mächtig Druck, aber ich konnte den Sieg im ersten Lauf trotzdem nach Hause bringen», berichtet KTM-Pilot Vermeulen. «Im zweiten Lauf brauchte ich einige Zeit, bis ich mich an Borella vorbei an die Spitze kämpfen konnte. Vier Runden vor Schluss konnte sich Kingelin dann bei mir innen reinbremsen, ich musste nach außen ausweichen und fiel auf den vierten Platz zurück. Ich bin schon enttäuscht vom zweiten Rennen, weil ich da auch hätte gewinnen können und die Meisterschaft wieder anführen könnte.»
Aus dem Zweikampf um den EM-Titel ist ein Vierkampf geworden. Das Quartett trennt nur sieben Punkte! «In der Meisterschaft ist noch nichts verloren. Bei den knappen Abständen kann noch jeder von uns Meister werden.», meinte Mitchel-Thomas. «Wir haben jetzt eine Meisterschaft, die aus einer Veranstaltung besteht», fasst Vermeulen die Ausgangslage vor dem letzten Rennen am nächsten Wochenende im französischen Perpignan in einem Satz zusammen.