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KTM X-Bow Battle: Titel für Klein

Von André Zengler
Beeindruckendes Feld der KTM X-Bow Battle beim Start zu Lauf 1

Beeindruckendes Feld der KTM X-Bow Battle beim Start zu Lauf 1

Doppelsieg beim Finale am Red Bull Ring.

Steigende Starterzahlen sind dieser Tage in den meisten Rennserien nicht gerade die Regel, zu viele Starter ein absolutes Luxusproblem, das Veranstalter heutzutage nur mehr vom Hörensagen kennen. Georg Silbermayr, seines Zeichens Organisator der KTM X-BOW BATTLE, ist in dieser Hinsicht eine Ausnahme: Der «Zirkusdirektor», wie er sich mit einem Augenzwinkern gerne selbst bezeichnet, kam in den letzten Tagen vor dem Auftritt «seiner» Rennserie nämlich ganz schön ins Schwitzen: «Es trudelte beinahe jeden Tag noch eine Anmeldung ein und obwohl am Red Bull Ring 45 Autos gleichzeitig starten dürfen, wurde es ziemlich eng. Im letzten Moment haben dann drei Starter kurzfristig absagen müssen, somit hatten wir wieder ein bisschen Luft.» Dass dann trotzdem nicht weniger als 40 Teilnehmer das erste Qualifying in Angriff nahmen, spricht eine deutliche Sprache.

«Ich glaube, wir haben die richtige Mischung aus Spaß, Lockerheit und gelungenem
Rahmenprogramm mit ernsthaftem, spektakulären und spannenden Motorsport, der dabei auch noch leistbar ist», ergänzt Georg Silbermayr, der sich am Red Bull Ring nicht nur über ein volles Starterfeld, sondern auch über wirklich prominente Teilnehmer freuen durfte: Neben KTM-Vertriebsvorstand Hubert Trunkenpolz und KTM-Chefdesigner Gerald Kiska waren auch die Rodel-Brüder, die Doppelolympiasieger Andreas und Wolfgang Linger, sowie Abfahrts-Olympiasiger Patrick Ortlieb am Start. Als Zaungast war sogar KTM-CEO Stefan Pierer vor Ort, der sich das Highlight der Saison, das Heimspiel am Red Bull Ring, auf keinen Fall entgehen lassen wollte.

Geboten wurde – wie man es aus dem Verlauf der Saison ja bereits gewohnt ist – spektakulärer, packender Motorsport vom ersten Qualifying an. Dort kristallisierte sich bereits heraus, dass der Kampf um den Titel in der Klasse 3, also bei den «Unlimited»-Fahrzeugen, wohl zu Gunsten von Marko Klein ausgehen wird. Der Steirer aus dem Team ZaWotec setzte eine überlegene Bestzeit, beinahe zwei Sekunden vor KTM-Entwicklungsfahrer Reini Kofler, dessen Leistung im weitgehend serienmäßigen KTM X-BOW R dennoch hoch einzuschätzen ist, gerade auf einer Strecke wie dem Red Bull Ring. Kleins verbliebener Konkurrent im Kampf um den Titel, Raphael Sperrer, kam über Platz drei nicht hinaus, war aber dennoch zufrieden.

In der Klasse 2, bei den «ProAm» Fahrzeugen, war überraschend Pavel Heinik der Schnellste. Der „Heimkehrer“, der sich dieses Jahr mit seiner Firma «Racetool» ganz auf seine X-BOW Kundschaft konzentriert hatte, war auf Anhieb ganz vorne dabei und konnte sogar viele Klasse-3-Fahrzeuge hinter sich lassen. Und in der Klasse 1, bei den «Rookies», meldete der Pole Artur Chwist den Anspruch auf seinen ersten Klassensieg an: Er fuhr auf die Klassen-Pole, noch vor den beiden Streithähnen im Kampf um den Titel, dem Belgier Rudi Lemmens und dem Österreicher Michael Wretschko.

Eine ganz besondere Premiere gab es übrigens in eben diesem Qualifying: Zum ersten Mal in der Geschichte der KTM X-BOW BATTLE nahm eine Dame teil: Und den Namen Isabel Landl sollte man sich für die Zukunft merken. Auf Anregung bzw. Einladung von PlusCity-Boss Ernst Kirchmayr, selbst begeisterter X-BOW-BATTLE Teilnehmer, startet die Marketing-Leiterin des Einkaufszentrums in das erste Rennwochenende ihres Lebens - und machte dabei eine glänzende Figur. Sie steigerte sich von Mal zu Mal und belegte in ihrem ersten Autorennen einen ausgezeichneten achten Klassenrang. Ein Wiedersehen ist garantiert: «Es hat riesigen Spaß gemacht, obwohl ich vorher schon sehr nervös war. Für Brünn geht es sich nicht aus, aber im nächsten Jahr möchte ich unbedingt wieder dabei sein»,verspricht die bis dato erste «BATTLE»-Dame!

1. Rennen, 16. September 2011:
Bei strahlendem Sonnenschein und ungewöhnlich hohen, spätsommerlichen Temperaturen, wurde der erste Rennlauf pünktlich gestartet. Geboten wurde ein beeindruckendes Schauspiel, schon alleine durch die schiere Größe des Starterfeldes. Dass jedoch alle 40 Autos ohne Kollisionen durch die erste und auch durch die zweite, noch engere Kurve ohne Probleme durchkamen, war bemerkenswert.
«Gendarmerie Racing» Pilot Raphael Sperrer hatte Marko Klein am Start überrumpelt, doch der Titelfavorit fackelte nicht lange und holte sich seinen angestammten Platz bereits im Laufe der ersten Runde wieder zurück. In der Folge konnte er sich absetzen, während dahinter Sperrer und Reini Kofler ein spektakuläres Duell ablieferten, das der Ex-Rallye-Profi für sich entscheiden konnte. So lautete dann auch der Zieleinlauf (und die Reihenfolge in der Klasse 3): Klein vor Sperrer und Kofler, dahinter Jim Gebhardt sowie Sebastian Grunert, der als Profi ab sofort ebenfalls in der Klasse 3 startet. Eine feine Leistung einmal mehr von Uwe Schmidt, er wurde im KTM X-BOW R toller Sechster. Auf Platz sieben folgte der Sieger der Klasse 2, Pavel Heinik, der sogar noch vor «Bernie Silverstone» aka Georg Silbermayr ins Ziel kam. Ebenfalls super unterwegs war Pierre Ludigkeit, der den zweiten Platz in der Klasse zwei einfahren konnte. Pechvogel des Tages war hingegen Neueinsteiger Luca Bravec: Der erste slowenische Teilnehmer war am Weg zu einem ausgezeichneten dritten Rang in der Klasse 2, blieb aber in der letzten Runde ohne Sprit liegen…

 
Ebenfalls unglücklich, allerdings aufgrund eines Fahrfehlers, endete das Rennen für Klasse-1- Polesitter Artur Chwist, der sich schon in der ersten Runde ins Kiesbett verabschiedete. So war der Weg frei für Rudy Lemmens, der sich mit einem Sieg in die denkbar beste Ausgangsposition für den Triumph in der Klasse 2 brachte, Michael Wretschko hatte auf Platz zwei das Nachsehen, der dritte Rang ging an den Tschechen Martin Novotny.

2. Rennen, 17. September 2011:
Das zweite Rennen wurde unter ähnlichen Vorbedingungen gestartet, wie das erste. Marko Klein hatte eine sensationelle 1:35.892 in den Asphalt des Red Bull Rings gebrannt und war damit um 2,2 Sekunden schneller als Reini Kofler, Raphael Sperrer lag schon 2,6 Sekunden zurück. Auch der Start ähnelte jenem des ersten Laufes: Problemlos kam das 40 Autos starke Feld mit Reini Kofler an der Spitze aus der ersten Kurve, jeder ließ dem anderen ausreichend Platz. Allerdings hatte es – unbemerkt von den Fahrern und der Rennleitung – just zu Rennbeginn in der Remus-Kurve und auf der Schönberg-Geraden zu regnen begonnen. Die Folge war eine völlig überraschende Rutschpartie für das noch dicht zusammen liegende Feld, in dem plötzlich Pierre Ludigkeit, Eyke Angermayr und Michael Wretschko zusammenkrachten. Bei dem spektakulären Unfall am Beginn der Schönberg-Geraden blieben alle drei Piloten völlig unverletzt, die Autos wurden aber teilweise stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Rennleitung versuchte zuerst, den Lauf mit «Code 60» weiterlaufen zu lassen, entschied sich dann aber für einen Rennabbruch, weil sehr viele Wrackteile auf der Strecke lagen und umfangreiche Bergungsarbeiten notwendig waren.

Nachdem aufgeräumt war, ging es mit dem Re-Start weiter, 19 Minuten waren noch zu fahren. Es sollten lange 19 Minuten werden, denn die Regenschauer wurden auf Teilen der Strecke immer schlimmer, die Piloten fuhren wie auf Glatteis, es gab zahlreiche Dreher und (glimpflich verlaufende) Ausrutscher. Marko Klein kümmerte das nicht: Er fixierte Rennsieg und Titel, vor Reini Kofler. Dessen Turboschlauch war zwar abgefallen, das Problem konnte jedoch während der Unterbrechung behoben werden und der KTM-Werkspilot fuhr aus der Boxengasse vom letzten auf den zweiten Platz vor. Jim Gebhardt wurde Dritter, Sebastian Grunert Vierter, Raphael Sperrer hatte Motorprobleme und fiel zurück. Pavel Heinik gewann als Gesamtfünfter erneut die Klasse 2, dahinter legte Youngster Erwin Frieszl eine tolle Talentprobe ab und schnappte sich Platz sechs gesamt bzw. den zweiten Klassenrang, Gerhard Trenker wurde drittbester „«ProAm» Pilot. Für Artur Chwist klappte es endlich mit dem ersten Klasse-1-Sieg, vor Sehdi Sarmini und Martin Novotny. Rudy Lemmens genügte der vierte Platz, um vorzeitig den Titel in der Klasse 1 zu fixieren.

Die Ergebnisse:

1. Rennen, 16. September 2011:
01. Marko Klein (Klasse 3), 26:48,196 Minuten (16 Runden)
02. Raphael Sperrer (Klasse 3), + 6,661 Sekunden
03. Reini Kofler (Klasse 3), + 22,436
04. Jim Gebhardt (Klasse 3), + 38,272
05. Sebastian Grunert (Klasse 3), + 1:18,103
06. Uwe Schmidt (Klasse 3), + 1:19,092
07. Pavel Heinik (Klasse 2), + 1:19,221
08. „Bernie Silverstone“ (Klasse 3), + 1:28,915
09. Hubert Trunkenpolz (Klasse 3), + 1:33,487
10. Martin Jansa (Klasse 3) + 1:34,497

2. Rennen, 17. September 2011:

01. Marko Klein (Klasse 3), 36:43,215 Minuten (10 Runden)
02. Reini Kofler (Klasse 3), + 23,683
03. Jim Gebhardt (Klasse 3), + 24,213
04. Sebastian Grunert (Klasse 3), + 26,589
05. Pavel Heinik (Klasse 2), + 57,403
06. Erwin Frieszl (Klasse 2), + 1:00,771
07. „Bernie Silverstone“ (Klasse 3), + 1:17,676
08. Gerhard Trenker (Klasse 2), 1:20,064
09. Klaus Angerhofer (Klasse 2), + 1:22,050
10. Luca Bravec (Klasse 2), + 1:24,923

Quelle: KTM

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