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Muss Volkswagen im Motorsport Audi folgen?

Von Toni Hoffmann
Das Volkswagen-Team freut sich über den vierten Titel

Das Volkswagen-Team freut sich über den vierten Titel

Die Gerüchte verdichten sich. Die Dieselkrise bei Volkswagen fordert Opfer. Nach dem Rückzug von Audi von der Langstrecke droht nun auch Volkswagen der Zwangsausstieg aus der Rallye-Weltmeisterschaft.

Am Sonntag herrschte im Volkswagen-Lager im britischen Deeside noch Friede, Freude, Eierkuchen. Die vierfachen Champions Sébastien Ogier/Julien Ingassia hatten gerade Volkswagen zum vierten Mal in Folge zum Weltmeister bei den Herstellern gemacht, vorzeitig, noch vor dem Finale in Australien. Da dachte gewiss keiner ans Aufhören, schließlich haben die Wolfsburger ein Engagement in der Rallye-Weltmeisterschaft bis Ende 2019 verkündet. Also kein Grund zur Sorge.

Da freute sich auch der eigens nach Großbritannien geeilte Dr. Frank Welsch, Entwicklungsvorstand der Marke Volkswagen. «Der Polo R WRC und das Team von Volkswagen Motorsport haben mit dem vierten Titelgewinn in Folge Motorsport-Geschichte geschrieben», war die Erkenntnis von Dr. Welsch. Sorgen sah man bei ihm nicht im Gesicht.

Die dürften aber am Dienstag, 1. November 2016, beim Treffen in der Wolfsburger Kommando-Zentrale kommen. Jeder weiß, dass Volkswagen wegen der Dieselaffäre stark angeschlagen ist. Der Software-Betrug kostet die Marke Milliarden. Wie viele Milliarden es letztlich sind, ist auch in Wolfsburg noch nicht konkret überschaubar. Die Kernmarke Volkswagen rechnet 2016 mit einem Umsatzverlust von vier Milliarden, auch wenn die Tochter Skoda stark zu gewinnen konnte.

Da bleibt für ein Motorsport-Engagement wie das von Volkswagen in der Rallye-Weltmeisterschaft, das mit knapp 75 Millionen im Jahr kosten soll, kein Platz mehr. In und um Wolfsburg (Hannover) wollte man hierzu keinen Kommentar abgeben. Ein zwangsweise verordneter WM-Ausstieg dürfte angesichts der augenblicklichen Situation nicht überraschen. Doch es könnte genau das Gegenteil sein. Volkswagen braucht dringend positive Schlagzeilen und die liefert die Rallye-Mannschaft um den Motorsport Direktor Sven Smeets. So dürfte es wohl bis am Dienstag heißen «Entscheidung offen».

Möglich auch, dass Volkswagen sein Engagement im Rallycross verstärkt und sich wie andere Marken auch im Motorsport mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen engagiert.

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