VW vor extra-spannendem Finale in der Rallye-WM
Andreas Mikkelsen verteidigte seine Führung
Spannung bis zum letzten Meter des Polo R WRC in der Rallye-WM: Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N) und Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) gehen als Erste und Zweite in den abschließenden Rallye-Sonntag der Rallye Australien. Nur zwei Sekunden – umgerechnet 55 Meter und 80 Zentimeter – trennen die Volkswagen Duos. Hayden Paddon/John Kennard (NZ/NZ, Hyundai) folgen weitere zehn Sekunden dahinter auf Platz drei. Mikkelsen/Jæger sind dank ihres hauchdünnen Vorsprungs auf Kurs Vize-Titel, vorausgesetzt, sie verteidigen Rang eins bis ins Ziel, Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B/B, Hyundai) bleiben maximal Vierte und holen auf der abschließenden Powerstage am Sonntag einen Punkt weniger als Mikkelsen/Jæger. Auf den letzten 57,18 Prüfungskilometern am Sonntag bleibt allerdings kaum Raum für Taktik, möchte Volkswagen nach 52 Rallyes mit dem Polo R WRC in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) zum 43. Mal siegreich sein. Es gilt: Vollgas bis zum Schluss.
Der Rallye-Samstag war unter anderem geprägt von zwei Durchgängen der schon legendären «Nambucca»-Prüfung. Mit 50,80 Kilometern bildete sie den längsten Abschnitt gegen die Uhr. Am Vormittag waren Staub und das Freifegen einer dicken Schicht losen Schotters das große Thema, am Nachmittag das geschickte Haushalten mit den Michelin-Wettbewerbsreifen. Dank der Bestzeit von Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) im dritten Polo R WRC sowie Rang zwei für Ogier/Ingrassia und Rang drei von Mikkelsen/Jæger gingen zum insgesamt 107. Mal in seiner Geschichte die drei besten Zeiten geschlossen an das World Rally Car aus Wolfsburg.
Stimmen, Tag 02 Rallye Australien
Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1
«Das war ein perfekter Tag für uns. Julien und ich sind wieder volles Risiko eingegangen. Zum Teil habe ich die Begrenzungspfosten an der Strecke wie ein Slalomfahrer genommen, was man an den Beulen in der Motorhaube erkennen kann. Auch bei der Reifenwahl haben wir mit vier weichen Reifen am Morgen alles auf eine Karte gesetzt – und glücklicherweise hat es sich ausgezahlt. Dass wir vor dem letzten Tag so gute Chancen im Kampf um den Sieg haben, hätte ich vor der Rallye wirklich nicht erwartet. Morgen wird es ein spannender Tag für die Fans. Andreas und Hayden werden alles geben, um den Sieg zu holen und auch ich habe nichts zu verlieren.»
Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2
«Der heutige Tag war für uns vom Fahrerischen her mit Sicherheit einer der besseren Tage der Saison, mit den beiden Bestzeiten bin ich sehr zufrieden. Durch meinen Fehler gestern kann ich aber leider nichts Entscheidendes mehr zum Gesamtergebnis beitragen. Deshalb drücke ich meinen Teamkollegen Sébastien und Andreas die Daumen, morgen auf den ersten Plätzen ins Ziel zu kommen. Und danach stoßen wir mit dem gesamten Team auf die vier außerordentlichen Jahre an, die hinter uns liegen.»
Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
«Der Sonntag wird richtig interessant, obwohl ich definitiv auch mit weniger Spannung leben könnte. Heute hatten wir wieder einen großartigen Tag, waren stets schnell unterwegs und haben unseren Vorsprung ganz gut verwaltet. Später mussten wir einen Zeitverlust hinnehmen, weil ein Einschlag am Unterboden dazu führte, dass sich Kupplungs- und Bremspedal übereinander schoben. Eine kuriose Situation. Für das große Finale morgen ändert das nicht viel: Ob mit zwei oder mit zwölf und mehr Sekunden Vorsprung – es wird ohnehin ein harter Kampf um den Sieg, den wir gern annehmen. Wir müssen bis zum Zielstrich alles geben – und genau das haben wir auch vor.»
Sven Smeets, Volkswagen Motorsport-Direktor
«Wir dürfen morgen bei unserem großen Finale in der Rallye-WM noch einmal das durchleben, was wir in den vergangenen vier Jahren lieben gelernt haben: einen spannenden Kampf um den Sieg bis zum letzten Meter. Dass zwei Volkswagen Duos vorn liegen, ist eine großartige Leistung und wir freuen uns auf die letzte große Show des Polo R WRC. Ich ziehe einmal mehr den Hut vor Andreas Mikkelsen, Anders Jæger sowie Sébastien Ogier und Julien Ingrassia. Sie haben heute das Maximum aus der Situation herausgeholt und haben sich eine gute Ausgangslage im Dreikampf mit Hayden Paddon erarbeitet. Möge morgen der Beste gewinnen!»
Und da war dann noch ...
... der Tag des Donners bei Volkswagen. Denn mit Craig Lowndes stattete ein Star der australischen V8-Supercars-Serie der Mannschaft aus Wolfsburg im Servicepark von Coffs Harbour eine Stippvisite ab. Der Rekord-Sieger und -Teilnehmer der Tourenwagen-Rennserie – 105 Mal siegte der 42-jährige Red-Bull-Athlet und hat 600 Starts bei 253 Rennwochenenden in Down Under auf der Haben-Seite – machte sich vor Ort ein Bild von der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) und tauschte sich mit Andreas Mikkelsen, Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala aus.