Nach WP-Absage: Hohes Tempo sorgt für Diskussion
Mit Tempo 200 übers Eis – Ford-Pilot Ott Tänak
Als das Reglement für die 2017er Generation der World Rally Cars (WRC) beschlossen wurde, befürchteten Kritiker eine gefährliche Steigerung des Tempos. Bei der Rallye Schweden bewahrheiteten sich diese Bedenken erstmals. Stellenweise wurde Tempo 200 gemessen.
Weil Ott Tänak (Ford) den ersten Durchgang der Wertungsprüfung Knon mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 137 km/h gewann, wurde die zweite Runde über die 31 Kilometer lange WP abgesagt. Hauptgrund war das Risiko, dass ein mit knapp 200 abfliegendes WRC auch anscheinend sichere Zuschauerplätze erreichen könnte.
Am Montag nach der Rallye Schweden beschäftigt sich die Sicherheitskommission des Weltmotorsportverbandes FIA mit diesem Thema. Mit an Bord sind unter anderem die Sicherheitsbeauftrage Michèle Mouton und der ehemalige Rallye-Weltmeister Ari Vatanen.
Auf der Agenda stehen auch erste Erkenntnisse mit der 2017er WRC-Generation, die rund 80 PS stärker ist als die Vorgänger und außerdem durch effektivere Aerodynamik und breitere Spur auch in Kurven höhere Geschwindigkeiten erreichen. In Schweden gab beispielsweise Privatfahrer Mads Östberg freiwillig auf, als an seinem Ford Fiesta der Heckflügel abhanden kam. «Das Auto ist beinahe unfahrbar», behauptete der Norweger.
Zwar gilt in der Weltmeisterschaft offiziell kein Limit mehr für die Durchschnittsgeschwindigkeit. Spätestens ab 130 km/h werden die FIA-Beobachter allerdings hellhörig.
In der Diskussion stehen vor allem die Rallyes Polen und Finnland, zusammen mit der Rallye Schweden die schnellsten WM-Läufe. Schon mit der 2016er WRC-Generation wurde hier gelegentlich die Marke von 130 km/h geknackt.