M-Sport dominiert sein WM-Heimspiel in Wales
Elfyn Evans führt bei seinem Heimspiel
M-Sport ist fast perfekt in sein britisches Heimspiel der Rallye-Weltmeisterschaft in Wales gestartet. Zwei Ford Fiesta WRC lagen zur Mitte der ersten von drei Etappen beim vorletzten WM-Lauf an der Spitze. M-Sport braucht für den ersten WM-Titel nur drei Punkte mehr als der Verfolger Hyundai, um eine vorzeitige Entscheidung herbeizuführen.
Elfyn Evans spielte den Heimvorteil auf den ersten drei von sechs Entscheidungen am Freitag auf heimischem Boden gekonnt aus und übernahm auf der ersten Tagesprüfung die Führung. Am Mittag lag der Waliser 6,7 Sekunden vor seinem Noch-Teamkollegen Ott Tänak, der 2018 einen Toyota Yaris WRC steuern wird. Kris Meeke sprengte im Citroën C3 WRC das zuvor führende M-Sport-Trio und verwies den viermaligen Champion Sébastien Ogier um vier Zehntelsekunden auf den vierten Rang (Rückstand: 16,0 Sekunden).
Evans spielte gerade auf der vierten Entscheidung auf schmierigem Untergrund den Vorteil seiner DMACK-Reifen, die anderen Teams sind mit Michelin ausgerüstet, voll aus und baute mit seiner zweiten Bestmarke seine Führung aus. «Unsere Reifen arbeiten hier sehr gut. Aber es ist nicht leicht. Ich versuche eine saubere Linie zu fahren und pushe nur, wenn es notwendig ist. Ich möchte nicht, dass das Auto übersteuert, dann verliert man die Balance», sagte Evans.
«Es macht nur bedingt etwas Spaß», merkte der Tabellenzweite und zweifache Saisonsieger Tänak an. «Ich bin mit dem Auto nicht ganz zufrieden. Er ist nicht so, wie ich es mag. Er untersteuert zu viel und ich muss zu oft die Handbremse benutzen.»
Spanien-Sieger Meeke war mit seiner Leistung zufrieden. «Die letzte Prüfung hat prima gepasst. Ich bremste in einer Spitzkehre etwas zu früh, das war aber auch schon alles. Im Anbetracht unserer Startposition bin ich mit unserer Performance zufrieden», führte der Mexiko-Gewinner an.
Ogier, der in Wales seinen fünften WM-Titel in Folge vorzeitig unter Dach und Fach bringen kann und dort schon viermal gewonnen hat, meinte: «Es sieht nicht so gut aus. Es schwer, hier Grip zu finden, vielleicht wagen wir auch zu wenig. Ich brauche mehr Vertrauen.»
Hinter Jari-Matti Latvala (Toyota Yaris WRC) folgte in stiller Eintracht Hyundai mit seinem erstmals eingesetzten Quartett, das von Andreas Mikkelsen vor Thierry Neuville, Dani Sordo und Hayden Paddon auf den Plätzen sechs bis neun angeführt wurde.
Stand nach der 4. von 21 Prüfungen:
1. Evans/Barritt (GB), Ford Fiesta WRC, 35:23,2 min.
2. Tänak/Jarveoja (EE), Ford Fiesta WRC, + 6,7 sec.
3. Meeke/Nagle (GB/IRL), Citroën C3 WRC, + 16,0
4. Ogier/Ingrassia (F), Ford Fiesta WRC, + 16,4
5. Latvala/Anttila (FIN), Toyota Yaris WRC, + 20,9
6. Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai i20 Coupé WRC, + 27,4
7. Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 Coupé WRC, + 29,5
8. Sordo/Marti (E), Hyundai i20 Coupé WRC, + 38,3
9. Paddon/Marshall (NZ/GB), Hyundai i20 Coupé WRC, + 42,5
10. Hänninen/Lindström (FIN), Toyota Yaris WRC, + 46,9