Ein unglückliches Ende der Debütsaison von Toyota
Bis zur letzten Entscheidung der Rallye-Weltmeisterschaft sah es in Australien so aus, als würde Toyota die Debütsaison so abschließen, wie es für das neue Team unter Tommi Mäkinen begonnen hatte. Jari-Matti Latvala lag im Toyota Yaris WRC nach der 20. von 21 Prüfungen beim WM-Finale in Australien auf dem zweiten Platz, 14,7 Sekunden hinter dem führenden Thierry Neuville im Hyundai i20 Coupé WRC. Er hätte das Jahr wie beim Auftakt in Monte Carlo mit dem Ehrenrang beenden können. Der Schweden-Sieger aber überspannte den Bogen und landete neben der schmierigen Piste im Wald und im Aus. Latvala blieb trotz dieses wenig ruhmreichen Endes in der Fahrer-WM Vierter.
Nach einer eher blassen Vorstellung auf der anderen Seite der Erdkugel erreichte der Finnland-Sieger Esapekka Lappi den sechsten Endrang. Das Toyota Gazoo Racing World Rally Team belegte in der Hersteller-Wertung unter den vier Bewerbern den dritten Platz und erzielte mit Latvala in Schweden und mit Lappi beim Heimspiel in Finnland zwei Siege.
Der vierfache Rallye-Champion Tommi Mäkinen hatte sich für sein erstes Jahr als Teamchef ein schöneres Ende gewünscht. «Ich glaube nicht, dass irgendjemand hätte vorhersagen können, wie diese Rallye endet. Und ich glaube auch nicht, dass irgendjemand alle Ergebnisse, die wir in unserer ersten Saison erreichten, vorhersagen konnte. Ich bedanke mich bei allen, die das ermöglicht haben, bei allen Fahrern und beim Team, in Japan, in Deutschland und in Finnland. Australien war eine der kompliziertesten Rallyes, die wir in diesem Jahr hatten, mit großen Herausforderungen. Esapekka zum Beispiel musste am Samstag und Sonntag sehr früh auf die Pisten. Und am Sonntag hatten wir den Unfall von Jari-Matti auf der letzten Prüfung. Doch diese Enttäuschung sollte nicht von dem ablenken, was wir in diesem Jahr erreicht haben. Es war insgesamt eine großartige Leistung. Das heißt aber nicht, dass wir uns entspannt zurücklegen können. Wir arbeiten bereits hart für das nächste Jahr.»
Latvala war natürlich wegen seines unrühmlichen Endes enttäuscht. «Das ist natürlich nicht die Art, wie ich das Jahr beenden wollte, aber so ist Rallye. Man musste das Beste aus sich herausholen und aus jeder Erfahrung lernen, auch wenn das keine positive ist. Wir haben auf der Power Stage sehr hart gepusht, um unsere Chancen, hier noch etwas Tolles zu zeigen, zu steigern. Und wenn man hart attackiert, können solche Dinge passieren. Bis dahin hatten wir eine gute Rallye und wir haben es geschafft, weit vorne zu sein, gerade nach der ersten Prüfung am Sonntag. Ich möchte mich aber für meinen Fehler bei allen entschuldigen und ein ganz großes Dankeschön an das Team aussprechen, das alle meine Erwartungen übertroffen hat.»
Esapekka Lappi gestand Probleme ein. «Es war eine harte Rallye, besonders auf der Power Stage, als es stark regnete. Wir hatten Probleme damit, dass wir so früh auf die Strecken mussten. Ich konnte das Auto nicht so richtig kontrollieren, es war, als würden in einem Boot sitzen. Auch hatten wir Probleme mit der Reifenwahl, die am Sonntag schon etwas besser war. Wir haben hier viel Erfahrung gesammelt. Ich habe auch gelernt, das Auto besser zu verstehen. Eigentlich bin ich mit meiner ersten Saison in einem World Rally Car zufrieden, ich weiß aber auch, dass ich noch viel lernen muss, um die Höhen und die Tiefen, die wir hatten, auszubügeln. Ich freue mich jetzt auf das nächste Jahr.»