Der knappste Sieg: 2011 in Jordanien mit Ogier
Sébastien Ogier 2011 in Jordanien
Nach 14 Schotterprüfungen (= 259,56 km) am Toten Meer fuhr der damalige 27-jährige Sébastien Ogier im Citroën DS3 WRC seinen zweiten Saisonsieg 2011 mit dem Wimpernschlag von nur zwei Zehntelsekunden vor dem Vize-Champion Jari-Matti Latvala ein, der im Ford Fiesta RS WRC eine Prüfung zuvor noch fünf Zehntelsekunden vor Ogier lag. 2007 gab es in Neuseeland mit dem Sieg von Marcus Grönholm (Ford Focus) mit drei Zehntelsekunden vor Sébastien Loeb (Citroën C4) den bis dahin engsten Zieleinlauf. Mit dem Rückstand von 27,7 Sekunden erreichte Ogiers Citroën-Stallgefährte, der siebenfache Rekord-Weltmeister und Vorjahressieger Sébastien Loeb den letzten Podiumsplatz.
Der Titelverteidiger Loeb übernimmt erstmals in diesem Jahr mit 74 Punkten die alleinige Führung in der Fahrerwertung, zwei Zähler vor dem bisherigen Tabellenführer Mikko Hirvonen, der im zweiten Ford Fiesta mit einem Rückstand von 2:44,7 Minuten den vierten Platz belegte. In der Hersteller-Wertung teilen sich der Titelverteidiger Citroën und der bisherige Spitzenreiter Ford mit je 130 Zählern die Tabellenspitze.
«Unglaublich, ein unglaublicher Tag», jubelte Ogier, der bislang als einziger Pilot zwei Saisonläufe, dies hintereinander, gewonnen hat. «Ich bin am Schluss wirklich auf der letzten Rille gefahren, weil Jari-Matti Latvala so stark attackiert hat.» Mit seinem vierten Laufsieg verdrängte Ogier, der zudem die mit drei zusätzlichen Zählern bewertete letzte Prüfung, die so genannte «Power Stage», gewann, mit nun 69 Punkten Latvala um drei Zähler vom dritten WM-Rang. «Ich habe es zumindest versucht und am Ende wirklich alles gegeben und wurde um zwei Zehntelsekunden geschlagen!», konnte Latvala sein Pech kaum fassen.
Für den auf dem vierten Gesamtplatz liegenden Petter Solberg war die Rallye Jordanien nach einem Abflug auf der 17. Prüfung kurz vor dem Ziel vorzeitig beendet.
Hermann Gassner jr., Deutscher Meister von 2009 aus Surheim, erreichte bei seiner Jungfernfahrt im Skoda Fabia S2000 mit dem zwölften Platz (Rückstand: 17:27,6 Minuten) wie 2009 in Portugal sein bestes WM-Ergebnis. In der Super 2000 WM-Wertung fuhr er auf den dritten Rang. Nach dem Ausscheiden von Nasser Al-Attiyah (Skoda Fabia) ging der Sieg beim zweiten Lauf zur Super 2000-WM an Bernardo Sousa im Ford Fiesta S2000 mit einem Vorsprung von 21,7 Sekunden auf Karl Kruuda (Skoda Fabia S2000) und 2:22,1 Minuten auf Gassner.
Endstand nach 2 Etappen, 14 Prüfungen (= 259,56 km) und 614 Gesamtkilometern:
1. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F), Citroën DS3 WRC. 2:48:28,2 h.
2.Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN), Ford Fiesta RS WRC, + 0,2 sec.
3. Sébastien Loeb/Daniel Elena (F/MC), Citroën DS3 WRC, + 27,7
4. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen (FIN), Ford Fiesta RS WRC, + 2:44,7 min.
5. Matthew Wilson/Scott Martin (GB), Ford Fiesta RS WRC, + 5:44,9
6. Kimi Räikkönen/Kaj Lindström (FIN), Citroën DS3 WRC, + 6:14,9
7. Federico Villagra/Jorge Perez Companc (RA), Ford Fiesta RS WRC, + 9:18,6
8. Khalid Al Qassimi/Michael Orr (UAE/GB), Ford Fiesta RS WRC, + 9:43,7
9. Dennis Kuipers/Björn Degandt (NL/B), Ford Fiesta RS WRC, + 14:27,5
10. Bernardo Sousa/Antonio Costa (P), Ford Fiesta S2000, + 15.05,5