Elfyn Evans gegen taktische Spielchen
Elfyn Evans kritisiert das Rally2-Reglement
Evans musste als Tabellenführer auf der ersten Etappe im Toyota Yaris WRC als erstes Fahrzeug auf die mexikanischen Schotterpisten, was in der Regel mit einem Zeitverlust verbunden ist. Das war auch beim dritten WM-Lauf in Mexiko so. Er beendete die erste Etappe auf dem dritten Rang hinter seinem führenden Teamkollegen Sébastien Ogier und Teemu Suninen im Ford Fiesta WRC. Aber nur zwei Zehntelsekunden hinter ihm lauerte der Titelverteidiger im Hyundai i20 WRC in unmittelbarer Schlagdistanz.
Als Evans vorhatte, am Samstagmorgen als viertes Fahrzeug zu starten, war er leicht verwundert, dass Thierry Neuville, der am Freitag wegen eines Elektrikproblems am Hyundai i20 WRC ausgeschieden war und deswegen nach dem Rally2-Modus ganz vorne hätte starten müssen, direkt hinter ihm, aber vor Tänak startete. Damit half Neuville seinem Teampartner Tänak, indem er diesem die Schotterpiste noch mehr reinigte. Dies stieß Evans bitter auf. Er zog im Kampf gegen Tänak den kürzeren und erreichte dem vierten Endplatz.
«Die Regeln müssen beachtet werden», forderte Evans. «Ich will nicht falsch verstanden werden. Ich habe nichts gegen Hyundai. Die Regeln sind da, um das ermöglichen. Das heißt aber nicht, dass unser Team dasselbe tun würde. Es wäre ziemlich einfach, dieses Problem zu lösen. Wenn ein am Vortag ausgefallener Fahrer in die Rallye zurückkehrt, so muss er sich hinten einordnen. Aber dann ist es für ihn auch nicht wichtig, diese Position weiter einzunehmen. Dennoch denke ich, er müsste diese Position am nächsten Tag behalten. Wie ich schon sagte, es wäre leicht zu beheben. So etwas ist nicht fair. Wenn man sich die Zeiten ansieht, war der größte Unterschied, als zwei Autos zwischen mir und Tänak auf einer sauberen Piste unterwegs waren.»
Im vergangenen Jahr wurden solche Strategien bereits angewendet, insbesondere zu Beginn der Saison bei Citroën und Hyundai, wobei Toyota sich vorerst von diesem Problem fernhielt. Hyundai-Sportchef Andrea Adamo sagte damals: «Ich habe die Regeln gelesen und wende die bestehenden Regeln an.»
Dieses Problem wird in der WM-Szene schon Jahre lang diskutiert. Eine vernünftige Lösung wurde bislang nicht gefunden. Die FIA kündigte schon mehrmals an solche taktische Spielchen, die immer wieder angewendet werden, zu bestrafen, aber war und ist es schwer, den Vorteil, der dadurch entsteht, auch wirklich zu beweisen.