Abschied vom World Rally Car
Der Ford Focus ist der erfolgreichste WRC
Eine grosse Ära geht am Sonntag gegen 15:30 Uhr in Cardiff zu Ende. Die World Rally Cars haben beim WM-Finale am Wochenende in Wales ihren ultimativ letzten Auftritt. Sie werden ab 2011 durch eine neue Generation ersetzt. Der Zwei-Liter-Turbo-Motor wird durch den neuen 1,6-Liter-Weltmotor mit Turbolaufladung abgelöst. Auch die äussere Erscheinung ändert sich. Die neuen WRC sind kleiner und handlicher als die Vorgänger. Der Citroën C4 WRC wird durch den kleineren DS3 WRC ersetzt. Der Nachfolger des Focus WRC ist der Fiesta RS WRC. Und in der nächsten Saison steigt der Mini WRC ein.
Die WRC-Ära ist bis jetzt genau 200 Rallyes alt und endet nach 13 Jahren in Wales mit dem 201. WM-Lauf. Die FIA gestattete mit der Einführung der WRC in der Gruppe A den Herstellern und ihren Ingenieuren viel Freiraum in der Technik und Aerodynamik. Allradantrieb und Turbolader waren die hervorstechenden technischen Merkmale. Grosse Heckspoiler kennzeichneten die neue Aerodynamik.
Während Subaru und Ford beim letzten WM-Lauf 1996 in Spanien ihre neuen WRC, den Impreza WRC und den Escort WRC, präsentierten, vertraute Mitsubishi noch weitere Jahre auf den Lancer mit weiterentwickelten reinen Gruppe A-Evolutionen. Der erste WM-Sieg in einem WRC erzielte Piero Liatti im Subaru Impreza WRC 1999 in Monte Carlo, den vorletzten holte Sébastien Loeb im Oktober 2010 in Spanien im Citroën C4 WRC.
Bei Ford wurde der Escort WRC 1999 durch den Focus WRC ersetzt. Dieser wurde mit insgesamt 44 Siegen zum erfolgreichsten Rallyefahrzeug. Citroën stieg erst 1999 in Spanien mit dem Xsara WRC ein. Philippe Bugalski hiess damals der Sieger. 34 Siege, davon allein 31 durch Loeb, errang Citroën mit dem Xsara, der 2007 durch den C4 WRC abgelöst wurde. 35 Erfolge gingen danach an den Nachfolger C4.
Aber auch andere Hersteller kamen mit einem WRC in die Rallye-WM. 2000 war es Peugeot mit 206 WRC, dem 2004 bis zum Ausstieg Ende 2005 der 307 WRC folgte. Beide waren bei 27 Rallyes siegreich. Dreimal (2000 – 2002) ging die Marken-Krone an die «Löwen». Subaru brachte es mit dem Impreza WRC bis zum Ausstieg Ende 2008 auf 25 Siege und drei Titeln (1995 – 1997) in der Marken-Wertung. Toyota bereicherte mit dem Corolla den WRC-Kader 1997 bis 1999. Bis zum Wechsel in die Formel 1 holte das in Köln ansässige Team vier Corolla-Siege und 1999 den Marken-Titel. Skoda mit dem Octavia WRC und Fabia WRC, Hyundai mit dem Accent WRC und auch Suzuki mit dem SX4 WRC gehören mehr in die Rubrik «unter fernen liefen».