Turbulenter Sardinien-Auftakt
Loeb, vom achten auf den ersten Platz
Zeiten-Chaos und Turbulenzen beim fünften Lauf zur Rallye-WM auf Sardinien. Nach dreimaligem Führungswechsel kämpfte sich der Tabellenführer Sébastien Loeb im Citroën DS3 WRC vom anfänglichen achten Platz an die Spitze. Kurz vor der Servicepause löste der siebenfache Rekordchampion Loeb, der schon dreimal auf der italienischen Mittelmeerinsel erfolgreich war, Mikko Hirvonen, der im Ford Fiesta RS WRC von der zweiten bis zur dritten Prüfung vorne lag, um 2,7 Sekunden an der Spitze ab.
Zuerst schimpfte Loeb über die Schotterprüfungen: «Diese Prüfungen gehören nicht in die Weltmeisterschaft». Die Führung schien den 63fachen Laufsieger wieder etwas zu besänftigen: «Es lag nicht so viel Dreck auf den Pisten wie gedacht. Ich hatte später ein gutes Gefühl.» Hirvonen, Zweiter beim letzten italienischen Gastspiel 2009, lag vor der vierten Prüfung noch drei Zehntelsekunden vor Loeb. «Es scheint, als habe Loeb noch einen anderen Gang gefunden. Die Pisten sind hier an einigen Stellen sehr schmierig. Am manchen Stellen war ich etwas zu weit draussen.»
Draussen hingegen ist sein Ford-Teampartner Jari-Matti Latvala, der Sardinien-Sieger von 2009. Schon auf der ersten Prüfung legte er den Fiesta WRC kurz auf das Dach, mit der Folge, dass er eine Entscheidung später den Ford mit einem Aufhängungsschaden abstellen musste. Dieses Schicksal teilte auf der dritten Prüfung auch Kris Meeke bei der WM-Jungfernfahrt im Mini John Cooper Works WRC. Auf dem dritten Platz liegend setzte er den Mini neben die Piste. Die jungfräuliche Ehre der britischen BMW-Tochter rettete Dani Sordo, der im zweiten offiziellen John Cooper Works WRC mit einem Rückstand von 45,5 Sekunden zur Mittagspause auf dem achten Platz lag.
Eine überraschende Vorstellung lieferte der Russe Evgeny Novikov bei seiner zweiten Comeback-Rallye im Ford Fiesta RS WRC. Er notierte nach vier von 18 Schotterprüfungen den dritten Platz (Rückstand: 11,9 Sekunden), 7,9 Sekunden vor seinem Ford-Kollegen Mads Östberg. Nur eine Sekunde dahinter reihte sich Sébastien Ogier, der Sieger der beiden letzten Läufe in Portugal und Jordanien, im zweiten Werks-Citroën DS3 WRC ein.
Die fünfte WM-Runde auf der Ferieninsel hatte Petter Solberg im privaten Citroën DS3 WRC mit der ersten Bestzeit eröffnet. Probleme mit dem Turbolader bremsten ihn danach ein. Er notierte mit einem Rückstand von 26,3 Sekunden den sechsten Platz, 16,1 Sekunden vor seinem etwas älteren Bruder Henning im Ford Fiesta RS WRC.
Beim dritten Lauf zur Super 2000-WM erreichte Hermann Gassner im Red Bull Skoda Fabia S2000 den fünften Platz, direkt hinter seinem Teamkollegen Juho Hänninen. Die Spitze ist mit Ott Tanak, Martin Prokop und Nasser Al-Attiyah fest in der Hand von Ford-Piloten.