Latvala beherrscht den Rallye-«Tango»
Vizechampion Latvala ist in Argentinien spitze
Vizeweltmeister Jari-Matti Latvala hat nach vier von 19 Prüfungen des sechsten Laufes zur Rallye-Weltmeisterschaft in Argentinien den besten Rallye-«Tango» gezeigt. Bereits am Freitagmorgen löste er im Ford Fiesta RS WRC den Vortagessieger Sébastien Loeb, der im Citroën DS3 WRC den Prolog in Carlos Paz gewann, an der Spitze ab. Mit drei Bestzeiten in Folge löste er sich von seinen Verfolgern und hatte zur Service-Pause einen Vorsprung von 12,3 Sekunden auf Petter Solberg im privaten Citroën DS3 WRC. Allein auf dem argentinischen Klassiker «El Condor», mehr als die Hälfte auf Asphalt, war er 9,3 Sekunden schneller als Solberg. Seinem auf Rang fünf liegenden Ford-Teampartner Mikko Hirvonen schenkte er dort 14,7 Sekunden ein und vergrösserte so dessen Rückstand auf 20,0 Sekunden.
«Ich denke, ich habe meine Leistung auf Asphalt etwas gesteigert. Das war richtig gut. Ich habe mich auf diese Passage voll konzentriert und hoffte, dort auch etwas gewinnen zu können», meinte Latvala. Angesichts dieser Leistung geriet Solberg, dessen älterer Bruder Henning auf einen Start in Südamerika verzichtete, nur noch ins Staunen: «Jari hat uns alle auf dem Asphalt fertig gemacht!»
Hinter Solberg reihte sich Sébastien Ogier im offiziellen Citroën DS3 WRC mit einem Rückstand von 16,2 Sekunden als Dritter ein. Sein um 2,7 Sekunden hinter ihm platzierter Teamkollege Sébastien Loeb, Gewinner der letzten fünf Argentinien-WM-Ausgaben, büsste als Tabellenführer zwar in seiner Funktion als Strassenkehrer auf den Schotterpassagen wie erwartet Zeit ein. Doch das allein war nach Loebs Ansicht nicht nur der Grund. Der anerkannte Asphaltspezialist fand auf Schotterreifen einfach keinen Bezug zu den Asphaltpassagen. «Schrecklich. Wirklich unglaublich, sehr, sehr gefährlich. Das ist zu schnell», kritisierte der siebenfache Rekord-Weltmeister. «Beim Bremsen brach das Auto aus, in alle Richtungen. Es war schwer, das Auto auf der Strasse zu halten.» Mikko Hirvonen pflichtete ihm bei: «Das ist absolut verrückt. An manchen Stellen waren wir im sechsten Gang, immer am Begrenzer. Wenn wir bremsten, rutschten wir mit den Reifen über den ganzen Platz.»
In Argentinien gibt der dreifache Deutsche Meister Armin Kremer im seriennahen Mitsubishi Lancer Evo. X zusammen mit Klaus Wicha sein WM-Comeback. Der Europameister von 2001 konnte sich nach einem eher umsichtigen Start steigern und rangierte als fünftbester Produktionswagen auf dem 16. Gesamtplatz (7:19,3 Minuten zurück).