Sami Pajari ist WRC2-Champion
Sami Pajari und Enni Mälkönen sind WRC2-Meister geworden. Mit Platz zwei überflügelte das Duo den bis zum Saisonkehraus in der Meisterschaft führenden Oliver Solberg. Bei der Bekanntgabe des neuen WRC-Toyota-Fahrerquintetts mit Pajara am Tag nach der Rallye Japan wurde gleichfalls offenbart, dass das Riesentalent nicht mehr auf Dienste von Malkönen zählen wird.
Pajari, der jetzt 23 Jahre alt wird, hat eine großartige Saison auf einem Toyota GR Yaris Rally2 absolviert. Siege bei den Rallyes in Sardinien, Polen und Griechenland sowie weitere Podiumsplätze in Schweden, Lettland und an diesem Wochenende in Japan brachten ihm 126 Punkte ein - drei Zähler mehr als Škoda-Fahrer Solberg, dessen Saison bedingt durch die Einschränkung der möglichen Teilnahmen bereits zuvor geendet hatte.
Der Finne, der tolle Kostproben seines Fahrkönnens bei der WRC-Veranstaltungen im Toyota Rally1-Auto aufzeigte, brauchte in Japan einen Platz unter den ersten Zwei, um sich die WRC2-Meisterschaft in seiner erst zweiten vollen Saison zu sichern.
Ein Reifenschaden am Freitagmorgen sorgte noch für höheren Pulsschlag. Den Rest der Rallye absolvierte Pajari ohne weitere Komplikationen und fahrerisch fehlerfrei. So sicherte sich einen komfortablen zweiten Platz hinter Sieger Nikolay Gryazin im Citroën.
Pajari kam schließlich 1.46,5 Minuten hinter seinem Rivalen ins Ziel, aber mit einem ähnlichen Vorsprung auf den drittplatzierten Hiroki Arai (Skoda) war die WRC2-Meisterschaft somit für ihn zementiert.
«Es ist ein sehr, sehr schönes Gefühl - eine große Erleichterung», grinste Pajari breitbackig und ergänzte. «Enni und ich haben es geschafft. In den letzten beiden Tagen bin ich natürlich etwas auf Sicherheit gefahren. Das ist nicht allein unserer Erfolg, sondern vor allem auch die des Toyota-Teams sowie und den vielen Unterstützern wie Sponsoren und auch dere Familie. Der Toyota war dieses Jahr auch wirklich zuverlässig und schnell gewesen».
Oliver Solberg beglückwünschte Semi Pejaera und Enni Malkönen geradeheraus und fair. Allerdings war es für ihn schon eine bittere Pille, die er mit der WRC2-Entscheidung schlucken musste. «Natürlich ist das sehr jetzt sehr enttäuschend. Aber gleichzeitig bin ich auch sehr stolz und glücklich ist, denn in vielerlei Hinsicht bin ich in diesem Jahr meine beste Saison gefahren», erklärte der Norweger.
Pajari, der 2021 die Junior WRC gewann, ist jetzt nach Pontus Tidemand erst der zweite Fahrer, der sowohl den JWRC- als auch den WRC2-Titel holte.
Nicht unerwartet, aber doch ein wenig überraschend wurde jetzt Pajari von Toyota für die komplette WRC-Saison 2025 im Rallye1-Auto verpflichtet.
Nicht mehr auf dem heißen Beifahrersitz von Pajari wird dann Enni Mälkönen sitzen. Für Malkönen stellte der Finalsonntag eine bittersüße-zwiespältige Angelegenheit dar: Triumph in der WRC2-Meisterschaft und die Verkündigung, dass trotz der vielen gemeinsamen Erfolge mit neun Gesamtsiegen und 14 Podien in der WRC2 ein noch nicht benannter neuer Beifahrer in der kommenden Saison Pajari assistieren wird. «Das war keine Entscheidung, die ich wollte. Sami und ich hatten große Träume zusammen und arbeiteten hart daran und erreichten diese. Die Entscheidung von Sami nicht mehr mit mir fahren zu wollen hat mich sehr überrascht. Ich bin verständlicherweise einfach sehr traurig darüber», erläuterte sie die Situation.
«Die Entscheidung wurde vor der Rallye Japan getroffen und mit Enni besprochen. Es war also keine Überraschung für sie, als wir es kurz nach der Rallye bekannt gaben», erklärte Pajari zur sofortigen Trennung und meinte weiter: „Nach drei wirklich schönen Jahren zusammen haben wir einige wirklich großartige Dinge erreicht. Und was könnte ein besserer Weg sein die Zusammenarbeit zu beenden, als mit dem Gewinn der Meisterschaft?»