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Alles ist bereit

Von Philipp Wyss
Von Loeb wird im Elsass Sieg und Titel erwartet – nichts weniger

Von Loeb wird im Elsass Sieg und Titel erwartet – nichts weniger

In Strassburg freut man sich auf die bevorstehende neunte Krönung von SuperSéb.

Dicht gedrängt standen sie bereits heute Donnerstagmorgen um halb acht Uhr trotz nicht gerade freundlichsten Wetterbedingungen rund um die Shakedown-Strecke auf dem Areal des Zénith (Konzerthalle) in der Strassburger Vorortsgemeinde Eckbolsheim, Zentrum der Rallye Frankreich-Elsass. Von den hier versammelten Zuschauern, von denen einige extra kur vor Arbeitsbeginn noch einen ersten Blick auf ihren Liebling erhaschen wollen, zweifelt keiner daran: Am Ende dieser Rallye wird der Elsässer Citroën-Werkspilot Sébastien Loeb seinen neunten Weltmeistertitel in Serie in der Tasche haben. Wie bereits 2010, als Loeb bei seiner Heimrallye vorzeitig alles klar machte. Ein Missgeschick wie im vergangenen Jahr, als Loeb bei seiner Heimrallye bereits auf der dritten Wertungsprüfung wegen eines technischen Defekts (Öldruck) ausgeschieden war, werde nicht wieder vorkommen, so ein älterer Herr mit Citroën-Werbefähnchen in der Hand. «So etwas passiert nicht zwei Mal nacheinander. Wir alle hier wollen miterleben, wie Loeb einen weiteren Meilenstein in der Motorsportgeschichte setzt. Er ist einfach der Grösste. Sag mir, wer kann ihm denn das Wasser reichen?»

Als rundherum plötzlich alle ihre iPhones zücken und auf Filmaufnahme stellen ist klar: Der König startet zu seinem ersten Shakedown-Durchgang. Allein die Möglichkeit, den vorbeifahrenden Citroën-Star mit der Nummer 1 live mit den Augen mitverfolgen zu können, scheint für die Leute hier ein Glücksgefühl sondergleichen darzustellen. Bewundernd wird Loebs Schikanendurchfahrt und seine Kurventechnik kommentiert, die nach ihm folgenden Piloten dementsprechend kritisiert – mit Ausnahme von Petter Solberg und Dani Sordo, welche für ihren schon im Shakedown aggressiven Fahrstil ebenfalls das eine oder andere lobende Wort erhalten. Nachdem die Piloten der World Rally Cars ihren Shakedown hinter sich gebracht haben, lichtet sich die Menge der Besucher. Die einen gehen, vielleicht etwas verspätet, an ihre Arbeit, immer noch erstaunlich viele pilgern in den Service Park, um die Mechaniker der Citroën-Mannschaft beim Schrauben am DSR3 WRC mit der Nummer 1 zu erleben und von weitem einen Blick auf Sébastien Loeb ohne Helm auf dem Kopf zu erhaschen. Viele sind so Loeb-fixiert, dass sie gar nicht bemerken, dass vor dem Ford-Merchandise-Stand Jari-Matti Latvala und Petter Solberg Autogramme verteilen – zwei WM-Piloten zum Anfassen. Aber eben: Keiner der beiden trägt den Namen Loeb. Hier im Elsass fällt das noch mehr ins Gewicht als irgendwo anders.

Gegen die Mittagszeit machen sich bereits die ersten auf den Weg Richtung Strassburg, wo im Stadtteil Wacken vor den Toren des Europäischen Parlaments um halb fünf Uhr zur ersten Wertungsprüfung der Rallye-Frankreich gestartet wird – man möchte ja noch irgendwo in der Nähe einen Parkplatz finden. Angesichts des zu erwartenden, gewaltigen Zuschaueraufmarsches ebenso starten wird dort definitiv die grosse «Fête du Loeb», welche erst am Sonntagnachmittag mit dem neunten Titeltriumph des 38-Jährigen enden soll.

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