Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Loeb-Nachfolger gesucht

Von Toni Hoffmann
Sébastien Loeb sagt 2013 «Adieu».

Sébastien Loeb sagt 2013 «Adieu».

Sébastien Loeb zieht sich in diesem Jahr mit einem Kurzprogramm aus der Rallye-Weltmeisterschaft zurück. Aber wer wird sein Nachfolger?

Eine Dekade lang hat Sébastien Loeb die Rallye-Weltmeisterschaft mit Rekorden und Superlativen geprägt. Der beste Fahrer aller Zeiten hat Werte wahrscheinlich für die Ewigkeit gesetzt. Er wurde seit 2004 ununterbrochen mit der gleichen Automobilmarke, mit Citroën, neun Mal Weltmeister, fuhr dabei 76 Siege (= 48,34%) ein, stand bei seinen 164 Starts 113 Mal (= 73,37%) auf dem Podium und erzielte 879 WP-Bestzeiten. Neun Mal gewann er seit 2002 das deutsche WM-Gastspiel, acht Siege in Folge erzielte er in Spanien.

 

In diesem Jahr wird Loeb seinen Titel erstmals nicht verteidigen. Er tritt bei seiner Abschiedstournee nur vier Mal auf. Ergo muss ein anderer Pilot sein Erbe antreten. Doch wer?

 

Ganz oben auf der Kandidatenliste steht natürlich sein Citroën-Teamkollege Mikko Hirvonen. Vier Mal (2008, 2009, 2011, 2012) musste er sich hinter Loeb im WM-Ranking mit dem Ehrenplatz begnügen. Nun strebt er eine Stufe höher an. Mit Recht, denn mit Citroën hat er das beste Team und womöglich auch das beste Auto. Nun liegt es an ihm, das Beste, ohne den Loeb-Schatten, daraus zu machen.

 

Auch der Citroen-Heimkehrer Dani Sordo gehört zum Favoritenkreis, auch wenn er nach derzeitigen Citroën-Plänen nur bei 11 von 13 Rallyes startet. Seine beiden Ehrenränge im Prodrive-Mini und die meisten Bestzeiten beim WM-Finale in seiner spanischen Heimat sind für ihn eine Titelempfehlung.

 

Allerdings, so mein Ranking, hinter Sébastien Ogier, vorausgesetzt, der brandneue VW Polo R WRC ist auf Anhieb konkurrenzfähig und zuverlässig. Seine erfolgreichen Auftritte 2012 im schwächeren Skoda Fabia S2000 lassen nun in der Königsklasse auf ein Mehr hoffen. Vom Testprogramm her kennt er den WM-Neuling Polo am besten. Da hat sein Teamkollege Jari-Matti Latvala noch grossen Nachholbedarf. Latvala hat zwar schon genug gezeigt, dass er schnell ist, doch seine Zuverlässigkeit dämpft aus meiner Sicht etwas seine Titelchancen.

 

Beim neuen M-Sport Qatar WRT ist Mads Östberg die Nummer eins. Ich stufe ihn in der Anwärterliste auf den vierten Platz hinter Hirvonen, Ogier und Sordo und vor Latvala ein. Im Ford Fiesta RS WRC seines privaten Adapta-Teams hat er 2012 einige Ausrufezeichen gesetzt. Mit dem besseren Material von M-Sport dürften da noch einige hinzukommen, doch zum Titel dürfte das letztlich aber nicht ganz reichen. Seine Teamkollegen Evgeny Novikov und Thierry Neuville werden ihm nicht ganz folgen können.

 

Damit dürfte der Favoritenkreis schon geschlossen sein. Loeb hinterlässt eine so grosse Lücke, die wahrscheinlich auf eine Ewigkeit nicht geschlossen werden kann. Und sein Nachfolger wird auch eine Zeit lang an ihm gemessen werden.

 

 

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