Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Volkswagen und Team auch in Italien Spitze

Von Toni Hoffmann
Italien-Sieger Sébastien Ogier

Italien-Sieger Sébastien Ogier

Volkswagen und seine Teams trotzten auf Sardinien der Hitze und den teils sehr harten Schotterpisten.

Extreme Hitze einerseits, super-schmale Pfade mit Natursteinmauerwerk andererseits – die Rallye Italien verlangte den Fahrern erneut alles ab. Schotter und darüber eine lose Sandauflage machten den jeweils ersten Durchgang der acht unterschiedlichen und je zweimal durchfahrenen Wertungsprüfungen zu einer Rutschpartie. Angesichts dieser Bedingungen waren die Konzentration und die Fähigkeit der Fahrer gefragt, die Reifen klug einzuteilen. Ein winziger Fehler hätte zu jeder Zeit das Aus oder einen großen Zeitverlust bedeuten können.

Pluspunkt Powerstage: Zusatzpunkte für Volkswagen Piloten

Volkswagen und «Mr. Powerstage»: Sébastien Ogier sicherte sich zum fünften Mal bei sechs Gelegenheiten die Bestzeit in der sogenannten Powerstage, in der Zusatzzähler für die ersten Drei vergeben werden. Teamkollege Jari-Matti Latvala verdiente sich auf der 22,25 Kilometer langen Sonderprüfung als Dritter ebenfalls einen Zusatzzähler. Für Volkswagen ging eine einzigartige Erfolgsserie damit in die nächste Runde. Im Jahr 2013 gingen sämtliche Bestzeiten in den Powerstages nach Wolfsburg.

Summe Fahrer- und Herstellerwertung: Ogier, Ingrassia und Volkswagen Spitze

Maximale Punktausbeute auf Sardinien: Tabellenführer Sébastien Ogier hat seinen Vorsprung in der Fahrer-, sein Co-Pilot Julien Ingrassia in der Beifahrer-Wertung weiter ausgebaut. Das Duo führt nun mit 64 Zählern vor ihren Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila, die auf Rang zwei liegen. Dank der zwei starken Duos führt Volkswagen auch die Herstellerwertung an und vergrößerte bei der Rallye Italien den Abstand auf Titelverteidiger Citroën auf 46 Zähler.

Stimmen, 2. Tag Rallye Italien

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #7
«Platz drei ist insgesamt ein fantastisches Ergebnis – allerdings wäre mehr möglich gewesen. Den Reifenschaden in der ersten Prüfung müssen wir auf unsere Kappe nehmen, wir hätten bei der Streckenbesichtigung noch sorgfältiger sein und diese Stelle in unserem Aufschrieb markieren müssen. Zwei Minuten Rückstand zu kassieren war zunächst enttäuschend, auf der anderen Seite aber auch eine Chance, ohne Druck angreifen und die Gegner fordern zu können. Unser Speed war über die gesamte Rallye sehr gut, so war unsere Aufholjagd von Platz zwölf auf drei überhaupt nur möglich. Auch das Team hatte einen großen Anteil daran. Vielen Dank dafür, Jungs. Ich habe mich im Polo R WRC extrem wohlgefühlt und gehe mit viel Zuversicht in meine Heim-Rallye in Finnland.»

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #8
«Ein fantastisches Gefühl wieder ganz oben zu stehen! Nach den beiden letzten Rallyes habe ich das Gefühl schon vermisst. Ich einfach nur überglücklich, das Team hat super gearbeitet und der Polo lief das ganze Wochenende perfekt. Jetzt haben wir in der Fahrer-WM einen wirklich guten Vorsprung. Die Rallye war bei den heißen Temperaturen körperlich extrem anstrengend, teilweise hatten wir mehr als 45 Grad im Cockpit. Vor allem am zweiten Tag kommt man an Grenzen. Da verliert man locker drei bis vier Liter Flüssigkeit. Ein großer Dank deshalb auch an unsere Betreuer und die Physio-Abteilung, die uns bestens versorgt haben. Aber auch die Reifen und das Auto werden bei der Hitze stark beansprucht. Mein reifenschonender Fahrstil war sicher einer der Gründe für den Sieg. Besonders gefreut habe ich mich auch darüber, wieder die Powerstage gewonnen zu haben. Das war ein harter Fight mit Thierry Neuville, der dort wie über die gesamte Rallye super schnell unterwegs war.»

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
«Natürlich bin ich extrem enttäuscht. Denn die Rallye Italien verlief für uns richtig gut und ich denke, dass wir eine gute Leistung gezeigt haben. Bis zu unserem Ausrutscher heute. Wir wollten mit maximaler Attacke noch Rang vier holen. Auf der Nachmittagsschleife hatte ich Dani Sordo auf der ersten der verbleibenden vier Prüfungen bereits über acht Sekunden abgenommen. Etwa zwölf weitere wären nötig gewesen, um an ihm vorbeizugehen. Also haben sind wir auch auf der folgenden Prüfung volles Risiko gegangen. In einer langsamen Kurve habe ich zu spät gebremst, wir sind rausgerutscht, haben einen Baumstumpf getroffen und uns damit die Spurstange abgeschert. Ende. An meinem Geburtstag hätte ich mir ein anderes Ergebnis gewünscht. Aber ich denke, dass wir bei dieser Rallye viele weitere wichtige Erfahrungen gemacht haben.»

Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor
«Kann man sich mehr wünschen? Die Rallye Italien war ein voller Erfolg für Volkswagen und ein weiterer Meilenstein in unserer Premierensaison in der Rallye-WM. Hätte uns jemand vor der Saison gesagt, dass wir alle drei Wertungen anführen und in der ersten Saisonhälfte fünf von sieben Läufen gewinnen, dann hätten wir das ganz sicher nicht geglaubt. Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala haben hier in Italien ausnahmslos Top-Leistungen abgerufen. Das gilt auch für Andreas Mikkelsen, obwohl er kurz vor Schluss vorzeitig aufgeben musste. Er hat bei dem Versuch unsere Anweisung mit Leben zu füllen und mit maximalem Risiko Rang vier zu attackieren, Pech gehabt. Das schmälert seine Leistung in den Augen des Teams nicht im Geringsten. Ich bin stolz auf alle drei. Sie haben sich die Sommerpause jetzt wirklich verdient. Obwohl wir uns schon jetzt auf die kommende Rallye in Finnland Ende Juli freuen.»

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