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Der Waldmeister: Ogier siegt für VW in Finnland

Von Toni Hoffmann
Die Finnland-Sieger: Julien Ingrassia/Sébastien Ogier

Die Finnland-Sieger: Julien Ingrassia/Sébastien Ogier

Sébastien Ogier/Julien Ingrassia haben in der Rallye-Weltmeisterschaft mit Volkswagen ihren fünften Saisonsieg gefeiert – und dabei einen großen Schritt in Richtung WM-Titel gemacht.

Mit Tempo 180 durch die Wälder Finnlands, Sprünge bis zu 60 Meter und immer zwischen den allgegenwärtigen Bäumen entlang: Die Rallye-WM bot hunderttausenden begeisterter Fans in Finnland großen Sport – und an den ersten beiden Rallye-Tagen eine permanent wechselnde Führung im Gesamtklassement.

Mit dem sechsten Triumph eines Polo R WRC bei dessen achten Rallyeeinsatz bauten Ogier und Ingrassia die Führung in der Fahrer- und Beifahrerwertung auf 90 Zähler aus. In der Herstellerwertung vergrößerte Volkswagen ebenfalls die seinen Vorsprung. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) trugen als 17. im Polo R WRC mit sechs Zählern dazu bei. Ihre Teamkollegen Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN) beendeten ihre Heimrallye auf Position zehn – und sammelten damit einen WM-Zähler.

König bei der Rallye aller Rallyes – Ogier erfüllt sich Traum vom Finnland-Sieg

Seit 1951 wird die Rallye Finnland ausgetragen, Sébastien Ogier/Julien Ingrassia sind erst das fünfte Duo außerhalb Skandinaviens und Finnlands, das diese Rallye für sich entschied. 2013 markierte das elfte Mal, dass ein Nicht-Nordländer diese ikonische Rallye in der Rallye-Weltmeisterschaft gewann – 1990 waren es Volkswagen Motorsport-Berater Carlos Sainz (E) und sein Beifahrer Luis Moya, die die Siegesserie der Finnen und Schweden erstmals durchbrachen.

Für Sébastien Ogier und Julien Ingrassia markierte der fünfte Saisonerfolg 2013 eine lang ersehnte Premiere. Denn die Rallye Finnland ist eine Legende: Während bei anderen Rallyes Durchschnittstempos von rund 80 Kilometern pro Stunde erreicht werden, waren es bei der Rallye Finnland 2013 genau 120,91. Ideale Streckenbedingungen und schnelle Abschnitte, dicht gesäumt von Bäumen, prägen die Veranstaltung, die jährlich hunderttausende Fans in die Wälder und an die Ufer der vielen Seen lockt. Zahlreiche blinde Kuppen und Sprünge bis an die 60-Meter-Marke runden den unverwechselbaren Charakter der Rallye ab.

Polo R WRC Power – beeindruckende Bilanz beim Vollgas-Festival

Spitzenresultate für den Polo R WRC bei der Rallye Finnland: Das World Rally Car aus Wolfsburg feierte zwölf Prüfungsbestzeiten sowie insgesamt 24 Top-3-Zeiten und war damit das erfolgreichste Fahrzeug bei der «Formel 1 im Wald». Seit seiner Premiere bei der Rallye Monte Carlo im Januar 2013 schlagen insgesamt 81 von 143 möglichen Bestzeiten zu Buche. Zudem gingen sechs der acht WM-Läufe bisher an Volkswagen – eine eindrucksvolle Quote für ein Fahrzeug-Debüt in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC).

Drei Zusatzpunkte in der Powerstage

Auch bei der Rallye Finnland gingen drei Extra-WM-Zähler nach Wolfsburg: Die Volkswagen Piloten Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala beendeten sie als Zweiter und Dritter. Damit verteidigte Jari-Matti Latvala Rang zwei in der Fahrer-WM: Er ist nun punktgleich mit Thierry Neuville – dank seines Sieges bei der Rallye Griechenland und dem damit verbundenen besseren Einzelresultat behält er deshalb die Oberhand. Vor der Rallye Finnland hatte Volkswagen sämtliche ausgetragenen Powerstages für sich entschieden.

Faszination «Ouninpohja» – Ogier zeigt Klasse beim Klassiker

Zwei ganz besondere Prüfungssiege: Die Königsprüfung bei schnellsten Rallye der Welt, «Ouninpohja», zu gewinnen, gilt als Ritterschlag. Schon am Vorabend zauberte der Gedanke an den Klassiker ein breites Grinsen in das Gesicht von Sébastien Ogier. Am Finaltag zeigte der WM-Führende seine Klasse auf dieser extrem anspruchsvollen Prüfung mit Sprüngen an die 60-Meter-Marke. Den ersten Durchgang entschied Ogier mit 2,6 Sekunden Vorsprung für sich, den zweiten mit 4,6. Das Tüpfelchen auf dem i: Mit 15 Minuten und 8,9 Sekunden hält Ogier jetzt den Streckenrekord auf «Ouninpohja». Das Durchschnittstempo beim Ritt durch die Wälder: 130,75 Kilometer pro Stunde.

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