Nummer 2 lebt wieder
So entspannt wie hier in Mexiko ging’s Freitagabend am Volkswagen Service nicht zu. Die Volkswagen-Mechaniker reparierten Jari-Matti Latvalas Unfall-Polo innerhalb von nur drei Stunden
Geben Sie das mal bei der Werkstatt Ihres Vertrauens in Auftrag. Als der Polo R WRC von Jari-Matti Latvala am Freitagabend beim Volkswagen-Service abgeliefert wurde, war er in mehr als bedauernswürdigem Zustand. Der heftige Überschlag in WP 5 hatte den Vorderwagen von Startnummer 2 so stark beschädigt, dass ein normales Autohaus wahrscheinlich die Überführung an eine Schrottpresse empfohlen hätte.
Doch Rallye-Mechaniker können im Notfall kleine Wunder vollbringen. Gegen 20:30 Uhr kam die Freigabe der Technischen Kommissare: Am Latvala-Polo waren keine sicherheitsrelevanten Teile wie zum Beispiel der Überrollkäfig betroffen. Ab punkt 21:06 Uhr wirbelten die Schraubenschlüssel.
Und natürlich auch der Vorschlaghammer. Denn zunächst musste der beim Einschlag in eine Böschung gestauchte und geknickte Längsträger vorne links gerichtet werden. Der Rest war dann beinahe Routine: neue Kotflügel, Motorhaube, Lampen, Kühlergrill, Kühler, Motorschutz und eine Vielzahl von Kleinteilen wechselten aus dem Materiallager auf Startnummer 2.
Das Reglement sieht für einen solchen Fall einen Zeitrahmen von maximal drei Stunden vor. Wobei nie mehr als acht Mann gleichzeitig direkt am Auto arbeiten dürfen. Der Rest der Mannschaft kann allerdings im Hintergrund Baugruppen vorbereiten oder andere Handlangerdienste vollführen.
Um kurz nach Mitternacht rollte der Latvala-Polo in den Parc fermé. Und um 8:34 Uhr am Samstagmorgen wieder raus, auf dem Weg zur Wertungsprüfung 8.