Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Volkswagen dominiert die Rallye-WM

Von Toni Hoffmann
In allen drei Wertungen vorn – der WM-Stand im Zeichen von Blau-Weiß aus dem niedersächsischen Wolfsburg.

Mit der erfolgreichen Rallye Mexiko baute Volkswagen die Führung in Fahrer-, Beifahrer- und Herstellerwertung weiter aus. Sébastien Ogier und Julien Ingrassia haben 91 Zähler auf dem Konto – 29 mehr als ihre Teamkollegen und härtesten WM-Gegner Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila. Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula rangieren auf Platz vier der Gesamtwertung. In der Herstellerwertung vergrößerte Volkswagen den Vorsprung um 14 Punkte auf Verfolger Citroën auf 69 Zähler aus.

Stimmen, 03. Tag Rallye Portugal

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1
«Vier Siege in fünf Jahren. Es ist keine Übertreibung: Die Rallye Portugal ist eine meiner absoluten Favoriten! Die ganze Woche lief fantastisch für Julien und mich. Erst die großartige Show beim ‚Fafe Rally Sprint‘ vor mehr als 100.000 Fans und jetzt als Höhepunkt unsere Titelverteidigung bei der Rallye Portugal an der Algarve. Der Zuspruch und die Unterstützung durch die Fans ist hier etwas Besonderes. Am Schlusstag sind wir mit den weichen Reifen nur so viel Risiko gegangen wie nötig. Trotzdem waren die drei Punkte in der Powerstage natürlich unser Ziel, auch wenn es Jari-Matti mir nicht leicht gemacht hat. Der Vorsprung in der Weltmeisterschaft ist nun etwas größer, aber die Konkurrenz schläft nicht – Mikko Hirvonen und Mads Østberg haben das bewiesen. Ich habe gehört, dass Markku Alén mit fünf Portugal-Siegen der ungekrönte König ist. Nächstes Jahr können wir das auch schaffen. Das ist unser Ziel.»

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2
«Die Rallye Portugal hat wieder einmal bewiesen, dass sie zu Recht als eine der schwierigsten Rallyes überhaupt gilt. Unser Speed war sehr gut und damit hatten wir die Möglichkeit für einen Platz auf dem Podium, aber leider hatte ein vermeintlich kleiner Fehler am Freitag eine ziemlich große Wirkung. Das war sehr enttäuschend und die Chancen auf ein gutes Resultat waren dahin. Darum richteten wir unsere Strategie allein auf die Powerstage aus und haben uns weiche Reifen aufgehoben, um einen Angriff auf die Zusatzpunkte zu starten, was mit Platz zwei auch gelungen ist. In der  Meisterschaft ist der Abstand zu unseren Teamkollegen an der Spitze nun größer geworden, aber die Saison ist noch lang. Für Argentinien können wir in Sachen Performance zuversichtlich sein und werden dort hoffentlich wieder um den Sieg kämpfen.»

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
«Alles in allem ist die Rallye Portugal nicht so verlaufen, wie ich mir das vorher erhofft hatte, obwohl das Ergebnis am Ende versöhnlich ausgefallen ist. Wir haben uns dazu entschlossen, einen neuen Aufschrieb zu erstellen. Doch der heftige Regen bei der ‚Recce‘ hat die Sicht so sehr erschwert, dass ich dem neuen Aufschrieb nicht so recht vertrauen konnte. Die wechselhaften Bedingungen gerade zu Beginn der Rallye haben mich zusätzlich vorsichtig gemacht. Ich habe viel Zeit verloren, wollte aber auf keinen Fall zu viel riskieren. Das hat sich dann zumindest im Ergebnis ausgezahlt: Rang vier ist das Maximum, das wir so herausholen konnten. Am Sonntag war ich zudem wieder zufrieden mit meiner eigenen Leistung. Der Rhythmus hat gestimmt. Ich freue mich auf die kommende Rallye in Argentinien.»

Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor
«Der vierte Saisonerfolg, viele neue Bestmarken und eine großartige Siegesserie – das, was die gesamte Volkswagen Mannschaft an diesem Wochenende trotz der schwierigen Bedingungen geleistet hat, ist einfach herausragend. Ich bin wahnsinnig stolz auf jeden in der Truppe. Sébastien Ogier und Julien Ingrassia waren eine Klasse für sich, haben im richtigen Moment Tempo gemacht und verdient gewonnen. Andreas Mikkelsen und Mikko Markkula haben des Beste aus einer schwierigen Situation gemacht und damit Reife bewiesen. Das gleiche gilt für Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila. Sie haben trotz ihres Unfalls am Freitag Schadensbegrenzung betrieben, wichtige Punkte in der Herstellerwertung für uns und für sich selbst Zähler in der Powerstage geholt. Sie dürfen sich bei den Volkswagen Mechaniker dafür bedanken, die mit einer Energieleistung das erst möglich gemacht haben. Auf all das kann man als Motorsport-Direktor nur eines sein: stolz.»

Und da war dann noch ...

... die «French Connection». Bei der Rallye Portugal bildete das Sieger-Duo Sébastien Ogier/Julien Ingrassia eine einmalige Liaison mit Francois-Xavier «FX» Demaison, Technischer Projektleiter Rallye-WM bei Volkswagen. Der «Vater des Polo R WRC» fungierte bei der vierten Saison-Rallye als Fahrzeugingenieur – während Gerard-Jan de Jongh daheim die Geburt seines zweiten Kindes erlebte. Dieselbe Rolle hatte «FX» aus gleichem Anlass bereits für Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila ausgefüllt, als sein Renningenieur Fabrice van Ertvelde im kurzen «Vaterschaftsurlaub» weilte.

Und da war dann außerdem noch ...

... der 19. Sieg von Sébastien Ogier in der Rallye-WM. Gleich in zweierlei Hinsicht ein besonderer – damit zog Ogier in der ewigen Bestenliste mit Markku Alén gleich. Alén ist mit fünf Gesamtsiegen der ungekrönte König von Portugal und weilte als Beobachter an der Algarve. Ogier siegte bislang vier Mal in Portugal, ist Alén also auf den Fersen. Einen handfesten Vorteil hatte Sieg Nummer 19 obendrein: Ogier wurde bei der Siegerehrung mit Olivenöl aufgewogen – ein Geschenk des Veranstalters.

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