Mikko Hirvonen hofft auf ein Déjà-vu
Erste Bestzeit für Mikko Hirvonen
Es war der 21. Oktober 2012. Der Schauplatz war der idyllische Touristenort Porto Cervo auf der Mittelmeerinsel Sardinien. An diesem Sonntag hatte Mikko Hirvonen seinen letzten der 15 WM-Siege erzielt. Es zugleich war sein erster, aber auch einziger Triumph im Citroën-Team im Schatten seines übermächtigen Teamkollegen Sébastien Loeb. Hirvonen profitierte allerdings bei diesem Sieg vom Pech seiner Konkurrenten, insbesondere dem von Loeb, der schon auf der dritten Prüfung seinen Citroën DS3 WRC mit einer beschädigten Lenkung nach einem zu intensiven Steinkontakt abstellen musste.
«So behutsam habe ich ein Auto noch nie über die Pisten getragen. Es hat sich gelohnt», freute sich Hirvonen über den Genuss des Siegerchampagners. «Ich bin sehr, sehr zufrieden. Wir hatten bei dieser sehr schweren Rallye die ganze Zeit einen guten Rhythmus gefunden.»
Hirvonen wusste damals noch nicht, dass er an diesem Tag zum letzten Mal auf der obersten Stufe des Siegertreppchen stehen würde. Was danach folgte war die brave Rolle des Kronprinzen hinter König Sébastien. Das galt auch teils noch im Vorjahr, als Loeb sich mit nur vier Starts aus der Rallye-WM verabschiedete. Der neunfache Rekordchampion gewann bei seiner Abschiedstournee drei Rallyes, seinen möglichen Heimsieg in Frankreich warf er am Finaltag in die elsässische Botanik. Sein ernannter Nachfolger Hirvonen konnte dennoch nicht annähernd in seine Fußstapfen treten. Einerseits spielte die Technik nicht so mit, andererseits waren es auch seine Fahrfehler, um nur annähernd der letztjährigen Volkswagen-Übermacht namens Sébastien Ogier folgen zu können. So verabschiedete Hirvonen nur als WM-Vierter von Citroën Richtung M-Sport und Ford Fiesta RS WRC. Was ihn besonders schmerzte, war zudem die Tatsache, dass der Interims-Fahrer Dani Sordo in Deutschland neben Loeb der zweite siegreiche Citroën-Pilot war.
Doch mit dem Wechsel zu seinem alten Team, mit dem er 14 Siege erzielt hatte, gestaltete sich keineswegs auch die große Wende zum Positiven. Nach fünf Läufen rangiert er weit abgeschlagen mit gerade einmal 40 Punkten auf den fünften Rang, 72 Zähler hinter dem führenden Ogier. Damit ist für den vierfachen Vize-Champion der Titelzug abgefahren.
Das einzige Highlight in dieser Saison war der Ehrenrang hinter Ogier in Portugal. Beim letzten Lauf in Argentinien setzte er sich schon auf der zweiten Prüfung selbst außer Gefecht, als er wegen eines Fahrfehlers eine Mauer traf. Am Ende schaffte er noch den neunten Platz und den zweiten Rang in der Power Stage hinter Ogier. Vier Punkte holte er damit in Argentinien. Doch auch im Ford begleitete ihn der Defektteufel. In Mexiko warf es die Elektrik, die ihn festsetzte, letztlich konnte er sich auf den achten Endplatz zurückkämpfen. Beim Saisonauftakt in Monte Carlo war es am letzten Tag die Lichtmaschine, die zu einer Nullrunde führte.
Jetzt hofft Hirvonen, dass auf der Mittelmeerinsel in der ersten Juni-Woche der so lange ersehnte Erfolg wieder zurückkehrt. Die Härte der einstigen Eselspfade Sardiniens könnten ihm wieder einmal helfen.