Formel 1: Ein selten kurioser Unfall

Fahrer des Tages: Mikko Hirvonen

Von Christian Schön
Selten war der Ford-Pilot auf Asphalt so schnell wie bei der Rallye Spanien. Ausgerechnet auf dem eigentlich weniger bevorzugten Untergrund steuert er auf sein zweitbestes Saisonresultat zu

Seine Karriere als Werksfahrer neigt sich wahrscheinlich dem Ende zu. Und es scheint, als wolle sich Mikko Hirvonen bei der Rallye Spanien mit Stil vom Asphalt verabschieden, seinem grundsätzlich weniger beliebten Untergrund. Am Ende der zweiten Etappe ist der finnische Schotter-Spezialist Dritter. Bringt er diesen Rang ins Ziel, wäre dies nach dem zweiten Platz bei der Rallye Portugal im Frühjahr sein zweitbestes Ergebnis in einer nach seinen Maßstäben verkorksten Saison.

Nach zwei Jahren bei Citroën, wo Hirvonen mit dem auf Sébastien Loeb maßgeschneiderten DS3 WRC nie wirklich zurecht kam, wollte er im Lieblingsteam Ford 2014 noch einmal nach dem WM-Titel greifen. Dieser Plan ging gründlich schief. Schuld daran war auch schier unglaubliches Pech. Höhepunkt war das komplett ausgebrannte Auto bei der Rallye Italien auf Sardinien. Mehr als Gesamtrang vier ist für den 34 Jahre alten Sympathieträger aus der Nähe des finnischen Rallye-Mekkas Jyväskylä in der laufenden Saison nicht mehr drin.

Trotz seines vergleichsweise geringen Alters kann Hirvonen noch der Finne mit den meisten WM-Starts werden. Bei der Wales Rally GB in drei Wochen bestreitet er seinen 163 WM-Lauf – einen mehr als der viermalige Weltmeister Juha Kankkunen. Nur Carlos Sainz (196) und Petter Solberg (188) haben noch mehr WM-Starts auf dem Buckel. Seine 15 Siege feierte Hirvonen allesamt bei Schotter-Rallyes, Rang zwei bei der Rallye Korsika 2008 war sein bestes Asphalt-Ergebnis.

Zuletzt stand Hirvonen, dem nach insgesamt vier Vize-Weltmeisterschaften längst der Makel des »ewigen Zweiten« anhängt, meist im Schatten seines jungen Teamkollegen Elfyn Evans. Sogar auf Schotter war der Waliser gelegentlich schneller.

Bei der Rallye Spanien wirkt Hirvonen allerdings wie ausgewechselt. Bester Laune kämpfte er mit Andreas Mikkelsen (Volkswagen) und Mads Østberg (Citroën) um Rang drei hinter dem übermächtigen VW-Duo Sébastien Ogier/Jari-Matti Latvala. »Ich komme mit dem neuen Reifentyp, den Michelin bei der Rallye Frankreich eingeführt hat, viel besser zurecht als mit dem Vorgänger«, erklärte Hirvonen seinen wiedergefundenen Speed.

Am Freitag noch Fünfter, überholte er am Samstagvormittag die beiden Norweger. Mikkelsen ist nach einem Reifenschaden inzwischen keine Gefahr mehr. Und von Østberg hat sich Hirvonen inzwischen um knapp 30 Sekunden abgesetzt.

»Ich glaube nicht, dass Mads kampflos aufgibt«, schaute der immer gut gelaunte Finne auf die Abschlussetappe am Sonntag voraus. »Aber er soll nur kommen, diesen dritten Platz gebe ich nicht mehr her.«

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