Loebs Hoffnung auf spanischem Asphalt
Sébastien Loeb erklärt seine Situation.
Der Fehler von Citroën in Australien, für den sich der Motorsport-Direktor Olivier Quesnel bei seinen Fahrern entschuldigt hat, hat den Titelverteidiger Sébastien Loeb in der Schlussphase des Titelrennens stark zurückgeworfen. Statt einem Punkt Rückstand auf Mikko Hirvonen, dem bei den Antipoden der Sieg am grünen Tisch zugesprochen wurde, liegt der fünfmalige Champion fünf Zähler hinter dem Finnen.
Der vorletzte WM-Lauf in Spanien am ersten Oktober-Wochenende ist für den 52-fachen Rekordsieger Loeb mehr oder weniger die letzte Hoffnung, seine Chance auf seinen sechsten WM-Titel in Folge zu wahren.
Die spanische Erfolgsbilanz spricht für Loeb. Er hat in den letzten vier Jahren dort gewonnen, dreimal war Dani Sordo sein Team interner Flankenschutz, 2005 war es François Duval, die für vier Doppelsiege des Zwei-Zacken-Teams sorgten. Loeb hofft auf Fortsetzung dieser Citroën-Serie. Würde Hirvonen in diesem Jahr wie 2008 und 2005 wieder Dritter, bliebe er vor dem WM-Finale, das Loeb im letzten Jahr gewonnen hat, noch mit einem Punkt vor Loeb vorne. Doch die Strategie der Franzosen dürfte noch etwas anders aussehen. Sie bauen darauf, dass der Auswärtstrend beim Junior Sébastien Ogier so anhält, dass er eventuell sogar hinter Loeb und Sordo Dritter wird. Bei dieser Konstellation würden die beiden Titelrivalen punktgleich ins Finale starten. Hirvonen hingegen hofft darauf, dass die nächsten Asphalttests vor Spanien seine Leistungen auf geteerten Pisten verbessern und er das Citroën-Tempo an der Costa Dorada und Costa Brava mitgehen kann.
«Für mich jetzt die Situation vor den beiden letzten Rallyes natürlich schwieriger geworden», erklärte Loeb gegenüber der französische Presse. «Es ist aber noch nichts definitiv entschieden. Auch wenn ich diese Rallyes gewinne und Mikko Zweiter wird, ist mir nicht geholfen. Wir müssen daher auf die starke Hilfe von Dani bauen, der sich unbedingt zwischen uns schieben muss, oder Hirvonen muss weiter hinten ankommen. Ich muss in Spanien und in Wales unbedingt gewinnen und darauf hoffen, dass Mikko nicht jedes Mal direkt hinter mir ins Ziel kommt.»
Die Schlagkraft von Loeb auf Asphalt ist hinlänglich bekannt. Asphalt ist sein Spezialgebiet, auf dem er fast unschlagbar ist. «Wir müssen jetzt wirklich das Allerletzte aus uns heraus quetschen, um zu gewinnen. Nach vier Monaten ohne Sieg hätte uns der aberkannte Sieg in eine neue, bedeutend bessere Situation gebracht. Er wäre eventuell die Rettung mit grossen Konsequenzen gewesen. Jetzt müssen wir uns mit den für uns negativen Konsequenzen abfinden.»