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WinterThunderland, tolle Bedingungen in Schweden

Von Toni Hoffmann
Andreas Mikkelsen (li.) und Sébastien Ogier

Andreas Mikkelsen (li.) und Sébastien Ogier

Jede Menge Eis und Schnee, malerische Winterlandschaft und beste Bedingungen: Die Rallye Schweden bildete die perfekte Winter-Rallye.

Ergiebiger Schneefall vor dem zweiten Saisonlauf der Rallye-WM hatte für sehr gute Streckenverhältnisse gesorgt – inklusive meterhoher Schneewälle am Straßenrand, an dem sich die Fahrer mit ihren World Rally Cars anlehnen, um Zeit gutzumachen. Ein Spiel in engen Grenzen: Wer sich zu sehr in den Schneewällen einhakte, riskierte einen Dreher – ein typischer Rallye-Schweden-Fehler, der beinahe dem gesamten Feld der Top-Fahrer wenigstens einmal im Verlauf der 308 WP-Kilometer unterlief.

Das Drei-Kronen-Team: dritte Rallye Schweden, dritter Volkswagen Sieger

Sébastien Ogier im Jahr 2013, Jari-Matti Latvala im Jahr 2014 und nun erneut Sébastien Ogier – die Rallye Schweden markiert die allererste Rallye im WM-Kalender, die Volkswagen bereits dreimal mit dem Polo R WRC gewann. Für Volkswagen war es der 24. Sieg bei der 28. Rallye und die Podiumsplätze 45 und 46 seit dem Einstieg mit dem Polo R WRC im Januar 2013. Seither schlagen 361 Prüfungsbestzeiten von 521 möglichen für das World Rally Car aus Wolfsburg zu Buche. Volkswagen zog mit dem 25. Sieg insgesamt – den Laufsieg durch Kenneth Eriksson/Peter Diekmann (S/D) an der Elfenbeinküste 1987 eingerechnet – in der ewigen Bestenliste an Audi vorbei und belegt nun Rang acht. 

Stimmen, 03. Tag Rallye Schweden

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1
«Ein unglaubliches Finale. Ich bin wahnsinnig stolz auf diesen Sieg. Er ist ganz sicher einer meiner schönsten. Der erste Sieg in Schweden vor zwei Jahren gegen Sébastien Loeb war großartig, aber dieser war noch härter erkämpft. Julien und ich haben hier vom ersten Tag an bis zur Powerstage auf jeder Prüfung alles gegeben und sind maximale Attacke gefahren. Am Ende hat es sich ausgezahlt. Es war sicher eine der aufregendsten und spannendsten Rallye-Entscheidungen – und das nicht nur für die Fans sondern auch in meiner Karriere. Natürlich tut es mir auch Leid für Andreas, der so nah dran an seinem ersten Sieg war und sich mit uns einen extrem intensiven Kampf geliefert hat. Aber ich bin mir sicher, dass das nicht unser letztes Duell um einen Sieg war. Er und auch Thierry Neuville haben eine beeindruckende Leistung gezeigt.»

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2
«Was für eine verrückte Woche. Schade, dass es für meinen Team-Kollegen Andreas Mikkelsen nicht zum ersten Rallye-WM-Sieg gereicht hat. Und Glückwunsch an Sébastien Ogier. Die 28 Punkte hat er sich redlich verdient. Für mich persönlich heißt es, das Positive mitzunehmen. Nach meinem Fehler vom Freitag hatte ich mit dem Ausgang der Rallye natürlich nichts mehr zu tun. Somit hatte ich Zeit, einige Dinge am Setup auszuprobieren und habe dadurch neue und wichtige Erkenntnisse gewonnen. Ich verstehe den neuen Polo jetzt noch besser und das hat sich heute schon bemerkbar gemacht. Die Saison ist noch jung und es ist noch nichts entschieden. Für Mexiko wird meine Startposition mit Sicherheit von Vorteil sein und dort werde ich wieder angreifen.»

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
«Wir haben alles bis zum letzten Meter gegeben – aber leider verloren. Ich hätte mir niemals träumen lassen, dass ich eines Tages enttäuscht über ein Podiumsresultat sein könnte. So viele habe ich in meiner Karriere schließlich noch nicht geholt. Aber ich hatte die Chance, hier meinen ersten Rallye-WM-Sieg zu feiern und war ganz nah dran. Ich habe aber auch einen kleinen Fehler gemacht, mich gedreht und damit diese Chance verpasst. Das ist sehr bitter und fühlt sich im Moment sehr enttäuschend an, obwohl wir insgesamt stolz auf das sein können, was wir die ganze Woche geleistet haben. Ich bin mir aber sicher, dass mein erster Sieg nur noch eine Frage der Zeit ist. Doch ich hätte nur zu gern diesen spannenden Dreikampf für mich entschieden. Jetzt werden wir in Mexiko alles geben, um es wieder zu versuchen.»

Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor
«Was für eine packende Rallye. Ich bin mir sicher, dass die Rallye-WM weltweit viele Fans dazugewonnen hat. Heute wurde die Verteilung der Podiumsplätze wirklich auf den letzten Metern entschieden. Bis zur letzten Zwischenzeit hat Andreas Mikkelsen geführt und war ganz nah dran, den ersten Sieg in der WM zu feiern. Er hat unserem Doppelweltmeister Sébastien Ogier und seinem Freund Thierry Neuville alles abverlangt und kann stolz auf seine Leistung sein. Seine Zeit wird früher oder später kommen, keine Frage. Sébastien Ogier hat eine mental unglaublich starke Leistung gezeigt um am Ende verdient gewonnen. Hut ab vor den Fahrern und Beifahrern.»

Und da war dann noch ...

... der wohl einzige Beifahrer, der während einer WM-Rallye eines der World Rally Cars selbst fährt: Ola Fløene. Bei der Rallye Schweden absolvierte der Co von Andreas Mikkelsen rund 220 Kilometer auf den Verbindungsetappen. Der Platztausch zwischen Fahrer und Beifahrer hat bei Mikkelsen und Fløene eine gute Tradition: 2012 steuerte Fløene den Škoda Fabia S2000 bei der Rallye Zypern als bereits gekrönter Champion der Intercontinental Rally Challenge (IRC) sogar auf der abschließenden Wertungsprüfung „Stavros“. Und das nicht irgendwie: Er absolvierte die knapp 16 Kilometer lange WP nur 45,7 Sekunden langsamer als WP- und Rallye-Sieger Nasser Al-Attiyah.  

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