Thema des Tages: Dani Sordo als lachender Dritter
Hyundai-Werkspilot Dani Sordo hat bisher eine durchwachsene Saison hinter sich. Der vierte Rang bei der Rallye Deutschland war für den spanischen Asphalt-Spezialisten das bis dato beste Ergebnis. Immerhin musste er sich der Sieger von 2013 nur dem übermächtigen Volkswagen-Trio geschlagen geben. Aber bei den Schotter-Rallyes stand Sordo häufig im Schatten von Nachwuchsmann Hayden Paddon, der nominell nur in der B-Mannschaft der Koreaner fährt.
Hyundai kämpft mit Citroën um die Vize-Weltmeisterschaft in der Marken-Wertung. Da werden alle Register gezogen.
Dass Sordo für die Rallye Australien seinen Platz im Werksteam für Paddon räumen musste, war aber nicht nur unter diesem Aspekt verständlich. Bei kaum einem anderen WM-Lauf ist die Startposition so entscheidend wie «down under». Wer vorne fährt, verliert auf dem von einer dicken Staubschicht bedeckten Wertungsprüfungen massiv Zeit. Und hier hatte Paddon als Tabellenachter ebenfalls einen – wenn auch geringen – Vorteil gegenüber dem derzeitigen Gesamtsiebten, Sordo.
Und so muss es für den Spanier mehr als eine Genugtuung sein, dass er am Ende der ersten Etappe als Gesamtfünfter bestplatzierter Hyundai-Pilot ist. Paddon ist Sechster, Hyundais Nummer eins Thierry Neuville Siebter. «Ist mir egal, dass ich nicht im Werksteam fahre», spielte Sordo die Situation herunter. «Für mich hat sich nur die Startnummer geändert.»
Sordo startete mit drei Bestzeiten in Folge in den Tag und führte sogar. Dann trat ein Problem mit dem Getriebe auf. «Die Gänge ließen sich manchmal nicht nach unten wechseln. Einmal habe ich mich deswegen gedreht.» Kris Meeke (Citroën) übernahm die Spitze. Am Nachmittag war auf den vom ersten Durchgang gesäuberten Wertungsprüfungen der Vorteil der Startposition dahin. Sordo wurde auch von den drei Volkswagen-Werkspiloten überholt.
Teamkapitän Neuville verlor am Vormittag von Startposition vier schon reichlich Zeit. «Angesichts dieses Nachteils bin ich mit einem Rückstand von rund zwei Sekunden zu Hayden und etwas mehr als 20 Sekunden zu Dani sogar ganz zufrieden», meinte der Belgier im Etappenziel.
Paddon wurde dagegen der ihm zugedachten Rolle am Freitag nicht im erhofften Umfang gerecht. Schuld daran war am Nachmittag ein zunächst ungeklärtes Problem im Antriebsstrang. «In Rechtskurven lenkt mein Auto aus irgendeinem Grund nicht ein. Die Antriebswellen sind noch alle intakt, vielleicht liegt’s am Differenzial in der Vorderachse», rätselte der Neuseeländer.
Seine Unbekümmertheit legte Paddon deswegen allerdings noch lange nicht ab. Während sich einige Konkurrenten massiv über in der Luft hängenden Staub und starke Sichtbehinderung beklagten, meinte er nur: «Na und? Die Verhältnisse sind für alle gleich.»