Schweden: Ogier und seine drei Verfolger
Sébastien Ogier im norwegischem Schnee
Die Verhältnisse beim zweiten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft waren keineswegs Schweden-typisch. Die für die Jahreszeit zu milden Temperaturen sorgten für starke Änderungen und machten den Winterklassiker im Värmland eher zur schlammigen Herbst-Rallye in Wales. Wenigstens die Prüfungen beim norwegischen Nachbarn durften mit dem Stempel «Winterrallye» versehen werden. Die aktuellen Verhältnisse forderten gerade an der Spitze ihren unverzeihlichen Tribut
Der Vorjahressieger und Tabellenführer Sébastien Ogier brachte es bei seinem Tagessieg im VW Polo R WRC auf drei verschiedene Verfolger. Sein letzter Jäger war Hayden Paddon, der mit einem starken Schlussspurt im neuen Hyundai i20 WRC mit zwei Bestzeiten in Folge auf den zweiten Platz, 26,9 Sekunden hinter Ogier, kämpfte. Nur 6,8 Sekunden hinter ihm reihte sich Mads Östberg im Ford Fiesta RS WRC auf dem dritten Rang ein.
«Am Nachmittag habe ich im Schnee einige Fehler gemacht, weil ich wusste, dass die Boys hinter mir eine saubere Linie vorfinden würden. Ich habe mein Bestes gegeben. Ich bin aber zufrieden. Die letzte Prüfung war ganz gut.»
«Die Streckenbedingungen haben heute eine große Rolle gespielt. Aber mein Selbstvertrauen wuchs von Kilometer zu Kilometer. Ich hoffe, ich hier noch mehr zeigen», freute sich Paddon.
«Ich habe hier um den zweiten Platz gekämpft, aber ihn nicht leider nicht erreicht. Es war aber ein erfreulicher Nachmittag. Ich brauchte etwas Zeit, um mich an das Auto bei diesen Bedingungen zu gewöhnen. Nun fühle ich mich besser», merkte Östberg an.
In direkter Schlagdistanz mit nur 1,1 Sekunden Abstand zu Östberg folgte sein Vorgänger bei M-Sport im DMACK-Ford Fiesta RS WRC auf dem vierten Platz. «Ich habe bis zum Schluss hart gepusht. Im Schnee lief es sehr gut. Wir können mit unserem ersten Tag im Schnee zufrieden sein», meinte Tänak.
Die Pechvögel
Das Gegenteil von Zufriedenheit war bei Kris Meeke der Fall. Im halboffiziellen Citroën DS3 WRC lag er dicht hinter Ogier, als ein mitten auf der Piste, ähnlich wie bei der Rallye Monte Carlo, ihn und sein Auto außer Gefecht setzte. «Unglaublich. Wie in Monte Carlo. Ich folgte in einer langsamen Kurve der Linie und ein Stein ragte aus der Straße heraus. Unglaublich!», schimpfte Meeke.
Auch Jari-Matti Latvala gehörte im VW Polo R WRC zu den Pechvögeln am ersten Tag. Erst fiel am Morgen der Vorderradantrieb aus und bescherte im mehr vier Minuten Zeitverlust, dann musste er am Nachmittag wegen eines Aufhängungsschadens aufgeben.
Andreas Mikkelsen, der zu Beginn der Jäger seines VW-Kollegen Ogier war, wurde wegen eines kurzen Abflugs auf den sechsten Platz (41,9 Sekunden Rückstand) zurückgeworfen. Antriebsprobleme am neuen Hyundai i20 WRC ließen Thierry Neuville mit einem Zeitverlust von 6:20,3 Minunten vom dritten Platz außerhalb der Top Ten fallen. Henning Solberg und seine österreichische Beifahrerin Ilka Minor erreichten nach einer einjährigen Pause im privaten Ford Fiesta RS WRC den siebten Platz.
Stand nach der 6. von 13 Prüfungen:
1. Ogier/Ingrassia (F), VW Polo R WRC, 1:03:10,6 h.
2. Paddon/Kennard (NZ), Hyundai i20 WRC, + 26,9 secv
3. Östberg/Floene (N), Ford Fiesta RS WRC, + 33,6
4. Tänak/Mölder (EE), Ford Fiesta RS WRC, + 34,7
5. Sordo/Marti (E), Hyundai i20 WRC, + 38,2
6. Mikkelsen/Jaeger Synnea (N), VW Polo R WRC, + 41,9
7. H. Solberg/Minor (N/A), Ford Fiesta RS WRC, + 1:36,9
8. Breen/Martin (IRL/GB), Citroën DS3 WRC, + 1:38,7
9. Camilli/Klinger (F), Ford Fiesta RS WRC, + 2:43,5
10. Al Rajhi/Orr (QA/GB), Ford Fiesta RS WRC, + 5:02,8