Quesnel: «Kimi wollte das unbedingt»
Olivier Quesnel
Am Rande einer Motorsportausstellung in Monte Carlo am Sonntag sagte Quesnel, dass bei Räikkönens Entscheidung, in die Rallye-WM einzusteigen, der Umstand, einen Platz im Citroën-Team zu finden, auch eine Rolle gespielt habe.
«Er wollte unbedingt Rallye fahren. In der Formel 1 ist für ihn trotz seiner grossen Erfolge die Luft etwas dünn geworden. Es hatte schon immer ein Faible für den Rallyesport», erklärte Quesnel. «Wir sind im Rallyesport das beste Team, deswegen kam er zu uns. Nach einigen fruchtbaren Verhandlungen, auch mit unserem gemeinsamen Sponsor Red Bull, haben wir eine Lösung gefunden. Er wird in unserem Junior-Team neben Sébastien Ogier starten.»
Diese Entscheidung von Räikkönen war in den letzten zwei Wochen erwartet worden, nachdem Mercedes Brawn GP übernommen hatte und das mögliche offizielle Angebot an Kimi stark hinausgeschoben worden war. Quesnel bestätigte, dass die ersten Diskussionen auftauchten, als bekannt wurde, dass sich Ferrari vom «Iceman» trennt.
Letztlich aber habe Red Bull den Deal mit Citroën ermöglicht. Quesnel glaubt, dass bei Räikkönen die Lust am Fahren als finanzielle Interessen oder Marketingaspekte eine grössere Rolle gespielt habe. «Das war nicht der Stein des Anstosses. Red Bull zeigte sich an diesem Deal sehr interessiert. Wir sind sehr stolz darauf, nun dieses Vorhaben zu verwirklichen, das ist ganz natürlich.»
Mit Räikkönen im Rallyesport hat sich der den Stellenwert der Rallye-WM stark erhöht. Nun könnte man einen Moment glauben, dass die Formel 1 auch vom Engagement eines berühmten französischen Weltmeisters profitiert hätte. Diese mögliche Ironie kennt Quesnel. «Das ist schon ein wenig komisch. In den letzten sechs Monaten wurde immer wieder gemeldet, dass Sébastien Loeb in der Formel 1 startet. Und nun ist es Kimi Räkkönen, der Formel 1-Weltmeister, der in die Rallyesport einsteigt.»
Quesnel möchte die Entwicklung von Räikkönen bei den ersten Rallyes genau im Auge behalten. «Es ist sehr wichtig, dass er sich entwickeln kann, ohne von ihm in der ersten Saison das Unmögliche zu verlangen. Es ist später (2011?) sogar möglich, dass er in unser A-Team aufsteigt. Wenn es nicht so gut läuft, kehrt er vielleicht wieder in die Formel 1 zurück. Die Zukunft wird es zeigen.
Mit Sébastien Loeb, Dani Sordo, Sébastien Ogier und Kimi Räikkönen – sogar Petter Solberg – präsentiert sich Citroën als ein Dream-Team. «Wir haben das beste Fahrzeug, und die besten Piloten wollen das auch fahren. Für uns ist ein eine Ehre zu sehen, dass die grössten Piloten Citroën fahren wollen», schloss Quesnel seine Ausführungen.
Quelle: Autohebdo.fr