Rallye Mexiko: Dani Sordo verliert Rang drei
Zu früh gefreut – Dani Sordo (Hyundai) verwendete einen Reifen mehr als erlaubt
In Zeiten von Barcode-Kennzeichnung und elektronischer Datenverarbeitung fliegt ein solcher Patzer sofort auf. Dani Sordo verwendete während der Rallye Mexiko insgesamt 29 Reifen – genau einen mehr als erlaubt.
Nach Erklärung des Teams hatte der Spanier beim letzten Reifenwechsel am Sonntag statt wie geplant drei gebrauchte und zwei neue Reifen aufziehen zu lassen, zwei gebrauchte und drei neue Reifen ausgefasst. Weil kein weiterer Reifenwechsel mehr anstand, war dieser Fehler nicht mehr zu korrigieren.
Die Sportkommissare unter der Leitung der Deutschen Waltraud Wünsch verhängten gegen Sordo daraufhin nachträglich eine Zeitstrafe in Höhe von zwei Minuten. Der Hyundai-Pilot verliert dadurch Rang drei und fällt hinter Mads Østberg (Ford) zurück.
Schon am Samstag hatten die Schiedsrichter auch Andreas Mikkelsen und Beifahrer Anders Jæger bestraft. Die Ursache war deutlich kurioser als im Fall Sordo. Ort des Geschehens: die Zeitkontrolle vor der Einfahrt in die Mittagspause.
Mikkelsen steht irgendwo etwas abseits und unterhält sich mit Kollegen. Jæger hat die geplante Einfahrtzeit in die Zeitkontrolle im Blick. Als noch eine Minute übrig bleibt, lässt er – ein unter vielen Teams übliches Vorgehen – als Signal an seinen Chauffeur den Motor des gemeinsamen Polo R WRC an. Dumm nur, dass Mikkelsen sein Auto dieses Mal nicht im Leerlauf sondern mit eingelegtem ersten Gang abgestellt hat.
Der Polo R WRC setzt sich leicht ruckelnd in Bewegung. Jæger hechtet ins Cockpit, versucht den Hauptstromschalter zu erwischen. Mikkelsen greift verzweifelt nach dem Heckspoiler des rollenden Autos. Als die beiden Norweger ihr Gefährt gestoppt kriegen, steht es bereits hinter dem Schild, dass die Kontrollzone markiert.
Normalerweise tragen die Offiziellen nun erbarmungslos die Einfahrtzeit in die Bordkarte ein. Das war im konkreten Fall eine Minute zu früh, entspricht einer Zeitstrafe von einer Minute. Mikkelsens verunfallt wenig später, die Strafminute interessiert niemanden mehr.
Allerdings konnten zumindest die Sportkommissare über die Slapstick-reife Einlage gar nicht lachen. Sie sahen eine Gefährdung der an dieser Stelle tatsächlich meist zahlreich herumstehenden Offiziellen, Teammitglieder und Journalisten. Mikkelsen und Jæger erhielten zusätzlich eine Geldstrafe von 1.000 Euro, die sie sich teilen dürfen.