Argentinien-Sieger Paddon: «Unglaublicher Traum wahr»
Hayden Paddon erzielte in Argentinien seinen ersten WM-Sieg
Das muss man Hayden Paddon lassen. Der Neuseeländer hat Nerven. Er startete im Hyundai i20 WRC mit einem dünnen Vorsprung von 2,6 Sekunden auf den dreifachen Champion Sébastien Ogier (VW Polo R WRC) in die finale Prüfung, in die Power Stage. Beim zweiten Durchgang der berühmten «El Condor» presste der «Kiwi» nach dem Motto «alles oder nichts» seine fünfte Bestmarke in den argentinischen Schotter und war auf der 18. Entscheidung 11,2 Sekunden als sein Hyundai-Kollege Dani Sordo im offiziellen i20 WRC. Seinem Rivalen Ogier aber schenkte er hier 11,7 Sekunden ein und holte letztlich seinen Premierensieg um 14,3 Sekunden vor Ogier. Es war der erste Triumph eines Piloten aus Ozeanien und der zweite Erfolg für Hyundai nach Deutschland 2014 mit Thierry Neuville als Sieger. In der Tabelle rückte Padon mit nun 57 Punkten vom fünften auf den zweiten Platz 39 Zähler hinter Ogier vor.
«Ich kann es nicht glauben! Ich gab hier alles», jubelte Paddon. «Ich danke allen. Ich habe mich auf diese Prüfung drei Wochen vorbereitet. Ich habe nicht daran geglaubt, dass wir eine Chance haben. Heute aber fuhr alle Räder ab. Wir werden mit diesem Auto noch mehr Rallyes gewinnen.»
«Für mich war das keine einfache Rallye. Sie war sehr hart. Aber ich ging nicht ans Limit. Mit diesem Ergebnis war es eine starke Woche hier», führte der zweifache Saisonsieger Ogier an, für den Argentinien weiter ein weißer Fleck auf seiner Siegeskarte bleibt.
Mit einem Rückstand von 1:05,2 Minuten erreichte Andreas Mikkelsen (VW Polo R WRC) den letzten Podiumsplatz. «Ich bin mit dem dritten Platz sehr zufrieden. Nach Mexiko musste ich hier ins Ziel kommen. Nun sind wir zurück in den Punkten. Ich denke, in Portugal wird es spannend», meinte Mikkelsen.
11,9 Sekunden hinter ihm fuhr Sordo auf den vierten Platz. «Das war ein versöhnliches Ende, nachdem wir am ersten Tag Zeit verloren haben. Ich war vom Duell zwischen Hayden und Sébastien richtig begeistert», sagte Sordo.
Der Verlierer der Rallye war Mads Östberg. Er erreichte mit einem Rückstand von 4:56,7 Minuten im Ford Fiesta RS WRC von M-Sport den fünften Rang. Im letzten Jahr war er noch Zweiter. Er fiel hinter Paddon vom zweiten auf den dritten WM-Rang (52 Punkte) zurück.
Die Österreicherin Ilka Minor und ihr norwegischer Pilot Henning Solberg erreichten bei ihrem zweiten Saisonstart im privaten Ford Fiesta RS WRC den neunten Rang (Rückstand: 10:48,5 Minuten).
Der Pechvogel der Rallye war mal wieder Jari-Matti Latvala. Am Samstag warf er auf der vorletzten Tagesprüfung mit einem Überschlag im VW Polo R WRC nicht nur die Argentinien-Führung, sondern auch seinen möglichen zweiten Saisonsieg weg. Am Sonntag verlor er nach dem erlaubten Re-Start und viel Teamarbeit auf der vorletzten Prüfung mehr als 27 Minuten.
Endstand nach 18 Prüfungen:
1. Paddon/Kennard (NZ), Hyundai i20 WRC, 3:40:52,9 h.
2. Ogier/Ingrassia (F), VW Polo R WRC, + 14,3 sec.
3. Mikkelsen/Jaeger (N), VW Polo R WRC, + 1:05,2 min.
4. Sordo/Marti (E), Hyundai i20 WRC, + 1;17,1
5. Östberg/Floene (N), Ford Fiesta RS WRC, + 4:56,7
6. Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 WRC, + 9:29,5
7. Ligato/Garcia (RA), Citroën DS3 WRC, + 9:39,2
8. Camilli/Veillas (F), Ford Fiesta RS WRC, + 10:16,0
9. Solberg/Minor (N/A), Ford Fiesta RS WRC, + 10:48,5
10. Fuchs/Mussano (PE/RA), Skoda Fabia R5, + 24:42,8