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Volkswagen vor großer Aufholjagd beim Portugal-Finale

Von Toni Hoffmann
Sébastien Ogier

Sébastien Ogier

Ogier/Ingrassia verteidigen Rang zwei bei Rallye Portugal vor Mikkelsen/Jæger, Volkswagen Duos in Reichweite zum Sieg, Latvala/Anttila verbessern sich auf Platz sechs.

Nichts für schwache Nerven: Volkswagen liegt bei der Rallye Portugal aussichtsreich im Rennen um Sieg und Podiumsplätze. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) und Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N) lieferten sich am zweiten Tag des fünften Saisonlaufs zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) ein packendes Duell um die zweite Position im Gesamtklassement – hinter dem führenden Citroën-Duo Kris Meeke/Paul Nagle (GB/IRL). Dabei behielten Ogier/Ingrassia dank eines starken zweiten Rallye-Tages mit 3,1 Sekunden die Oberhand über Mikkelsen/Jæger. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) verbesserten sich nach exakt 300,68 von insgesamt 368,00 WP-Kilometern um drei Positionen auf den sechsten Gesamtrang, nachdem sie am Vortag wegen einer beschädigten Servolenkung wertvolle Zeit verloren hatten.

Ganz besondere Unterstützung erhielten die Volkswagen Piloten von Dr. Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender der Marke Volkswagen Pkw, der im Service Park von Porto alle drei Fahrerpaarungen persönlich begrüßte und es sich anschließend nicht nehmen ließ, die zweite Schleife am Streckenrand live zu verfolgen. Der Nachmittag stand dann im Zeichen der Volkswagen Piloten, die auf dem zweiten Durchgang der Prüfungen mit den klangvollen Namen «Baião», «Marão» und «Amarante» sämtliche Bestzeiten erzielten. Dabei setzten Ogier, Mikkelsen und Latvala auf der 13. und 15. Wertungsprüfung der Rallye Portugal bei insgesamt 799 Versuchen das 99. und 100. Mal die drei besten Zeiten einer Prüfung.

Zum Service am Samstagabend stattete Portugals Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa dem Volkswagen Team einen kurzen Besuch ab und begrüßte nicht nur die Volkswagen Fahrer und Beifahrer persönlich, sondern auch die portugiesischen Team-Mitglieder José Azevedo da Silva, Rui Cabeda, Marco Moreiras und João Passos.

Stimmen, Tag 02 Portugal

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1

«Es war ein sehr anstrengender Tag, aber Julien und ich haben wieder alles gegeben, was möglich war. Es war ein Ritt am absoluten Limit. Daher bin ich sehr zufrieden mit unserer Leistung. Der Polo war perfekt auf den extrem harten und rauen Strecken, die mir vor allem im zweiten Durchgang alles abverlangt haben. Die Reifenwahl hat sicher dazu beigetragen, dass wir am Ende dieses Tages noch auf dem zweiten Platz liegen. Nun freue ich mich auf die spektakulärste Prüfung der Rallye – ‚Fafe‘. Für Julien und mich ist das ein echtes Highlight vor den zigtausend Fans um die Punkte in der Powerstage zu kämpfen.»

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2

«Zu allererst ein Riesendank an meine Mechaniker. Sie hatten gestern Abend keinen einfachen Job und ohne sie würde ich hier gar nicht stehen. Natürlich waren Miikka und ich im ersten Moment über den Beginn bei der Rallye Portugal sehr enttäuscht. Dennoch galt es heute, für die Herstellerwertung auf Punktejagd zu gehen und Plätze gut zu machen. Das ist uns gelungen. Viel Luft nach oben haben wir zwar nicht mehr, aber auch am Sonntag werden wir erneut alles geben.»

 

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9

«Im Vergleich zum Freitag hatte ich heute ein viel besseres Gefühl für das Auto. Wir haben ein paar Veränderungen am Set-up vorgenommen, was geholfen hat. Damit konnte ich heute so fahren, wie ich es mag. Anders und ich sind mehr ans Limit gegangen. Das Ergebnis sieht man am Gesamtstand. Damit gehen wir mehr als zuversichtlich in die vier Prüfungen, die noch am Sonntag auf dem Programm stehen. Da kann alles passieren. Es wird mit Sicherheit ein extrem spannendes Finale der Rallye Portugal.»

Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor

«Ogier, Mikkelsen, Latvala – alle drei Volkswagen Fahrer haben heute ihre beste Leistung abgerufen, mehr kann man nicht verlangen. Vor allem Andreas Mikkelsen hat es im Kampf um das Podium bei der Rallye Portugal noch einmal richtig spannend gemacht, sich nach Platz vier gestern nun Platz drei geholt und geht knapp hinter Platz zwei in den Sonntag. Sébastien Ogier hat das Beste aus seiner Startposition gemacht und kann stolz auf seine Leistung sein. Jari-Matti Latvala hat nach dem Rückschlag gestern Moral gezeigt und sich ebenfalls nach vorn gearbeitet. Alles in allem ein guter Tag für Volkswagen bei der Rallye Portugal.»

Und da war dann noch ...

... wohltuender Balsam für geschundene Rallye-Fahrer-Hände. Nach dem Ausfall der Servolenkung an seinem Volkswagen Polo R WRC musste Jari-Matti Latvala bei der Rallye Portugal am Freitag Schwerstarbeit am Steuer verrichten. Am Ende des Tages zierten einige schmerzvolle Blasen die Hände des Finnen im Team von Volkswagen. Zeit für die heilenden Hände von Fahrerkoordinator Willy Verhoeven, der nach Rücksprache mit der medizinischen Abteilung Latvalas Hände mit drucklindernden Blasenpflastern versorgte. Über Nacht wirkten diese wahre Wunder, sodass Latvala am Samstagmorgen wieder schmerzfrei ins Lenkrad greifen konnte. Latvalas Dank an Verhoeven: ein kräftiger Händedruck.

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