Korsika: Meeke schockt erneut die Konkurrenz
«Superman» Kris Meeke
Wenn einer bei der zehnten Runde zur Rallye-Weltmeisterschaft auf Korsika die Bezeichnung «Superman» verdienen sollte, so ist das Kris Meeke im DS3 WRC des Citroën-Vertreterteams Abu Dhabi. Am Samstagmorgen schockte Meeke, der in diesem Jahr wegen der offiziellen Pause von Citroën nur bei einigen ausgewählten Rallyes antritt, auf der ersten Entscheidung die Konkurrenz. Diese muss aber am Sonntagmorgen vor Staunen noch mehr den Mund geöffnet haben. Meeke, der auf der sechsten Prüfung wegen eines zu intensiven Baumkontaktes seine Samstagsschicht vorzeitig beendet hatte, setzte auf der vorletzten Entscheidung, der mit 53,78 km längsten Prüfung der Rallye Korsika, noch eins drauf. Auf der rauen Asphaltpiste zwischen Antisanti und Poggio di Nazza deklassierte er förmlich seine Mitstreiter. Dem zweitschnellsten Hayden Paddon (Hyundai i20 WRC) schenkte er 35,3 Sekunden ein.
Der führende Sébastien Ogier, der im VW Polo R WRC kurz vor seinem ersten Triumph auf der Mittelmeerinsel und seinem 35. Gesamtsieg steht, verlor mit der sechsschnellsten Zeit gar 44,8 Sekunden auf Meeke. Ogier lag vor der letzten Prüfung mit einem komfortablen Vorsprung von 43,8 Sekunden vor Thierry Neuville im Hyundai i20 WRC und 1:11,1 Minuten vor seinem VW-Kollegen Andreas Mikkelsen.
«Das war okay. An vielen Stellen war es feucht. Ich konzentrierte mich darauf, die Reifen auf den trockenen Passagen auf Temperatur zu halten, damit wir auch an den feuchten Stellen Grip hatten», erklärte Meeke, der in diesem Jahr stark in die Entwicklung des neuen C3 WRC eingebunden ist, mit dem Citroën 2017 in die WM zurückkehrt.
«Es war an manchen Stellen ziemlich feucht. Dort blieben aber ruhig. Wenn man wie wir in einer solchen Position ist, hat man nur den Wunsch, das Ziel zu erreichen», meinte der Tabellenführer Ogier.
Neuville sagte: «Ich ging kein Risiko ein. Wir wollen unseren zweiten Platz sichern. Ich habe versucht, hier eine saubere Linie zu fahren», merkte Neuville an, der im Juni auf der italienischen Nachbarinsel Sardinien seinen zweiten WM-Triumph erzielt hatte.
«Das war ganz schön kniffelig hier. Ich habe deswegen meine Taktik geändert und blieb auf der sicheren Seite. In fast jeder Kurve musste man seinen Fahrstil ändern», berichtete Mikkelsen.
24,4 Sekunden hinter ihm rangierte sein VW-Partner Jari-Matti Latvala, der in den beiden letzten Jahren den französischen WM-Lauf gewonnen hatte. «Wir hatten hier einige verschiedene Bremseinstellungen und wir haben für diese Prüfung die Aufhängung geändert. Unser Experiment ging auf. Es lief hier besser», äußerte sich Latvala.
Stand nach der 9 von 10 Prüfungen:
1. Ogier/Ingrassia (F), VW Polo R WRC, 4:01:06,4 h.
2. Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 WRC, + 46,5 sec.
3. Mikkelsen/Jaeger (N), VW Polo R WRC, + 1:08,0 min.
4. Latvala/Anttila (FIN), VW Polo R WRC, + 1:41,3
5. Breen/Martin (IRL/GB), Citroën DS3 WRC, + 2:04,8
6. Paddon/Kennard (NZ), Hyundai i20 WRC, + 2:42,7
7. Sordo/Marti (E), Hyundai i20 WRC, + 3:03,9
8. Camilli/Veillas (F), Ford Fiesta RS WRC, + 4:18,2
9. Östberg/Floene (N), Ford Fiesta RS WRC, + 5:10,510. Evans/Parry (GB, Ford Fiesta R5, + 5:47,0
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