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Yamaha R6-Dunlop-Cup: Ein schneller Finne

Von Andreas Gemeinhardt
Niki Tuuli

Niki Tuuli

Niki Tuuli schrieb am Nürburgring Geschichte, denn zum ersten Mal stand im Yamaha R6-Dunlop-Cup ein Finne ganz oben auf dem Podium.

Nachdem Fahrer aus Österreich und Deutschland die ersten beiden Läufe für sich entscheiden konnten, ging der dritte Lauf zum Yamaha R6-Dunlop-Cup an Finnland. Niki Tuuli setzte sich auf dem Nürburgring gegen Marc Buchner (D) und Marcel Weihe (D) durch. In der Gesamtwertung löste Buchner den bisherigen Spitzenreiter Marco Nekvasil (A) ab, der in der siebten Runde gestürzt war.

Tuuli hatte am Freitag und Samstag auf regennasser Piste seinen Ruf als «Rainman» untermauert. Ein Plattfuss im Abschlusstraining kostete ihn allerdings die Pole-Position. Im Rennen bewies der 16-jährige Rookie, dass er auch im Trockenen schnell ist. Obwohl er den Nürburgring bis zum Start nur im Nassen kannte, unterbot Tuuli im Rennen den immerhin seit drei Jahren bestehenden Rundenrekord um zwei Zehntel.

«Ich habe einfach von Anfang an gepusht und konnte rasch einen kleinen Vorsprung rausfahren», erklärte der Sieger. «Allerdings habe ich mich bei Rennmitte einmal verbremst und musste einen weiten Bogen fahren, dabei kamen die Verfolger noch einmal näher.» Im Ziel hatte Tuuli dann wieder einen sicheren Vorsprung von knapp vier Sekunden.

Der Start war an Mark Buchner gegangen: «Als Niki dann vorne war, habe ich versucht, dranzubleiben, konnte aber seinen Speed nicht ganz mitgehen. Zudem hat mir ein Trainingssturz zu schaffen gemacht. Meine rechte Seite ist stark geprellt, dadurch fehlte mir am Ende die Kraft. Ich habe mich darauf konzentriert, konstant zu fahren, denn ich wusste, dass mir Marcel im Nacken sitzt», schilderte der 21-jährige Buchner sein Rennen.

Marcel Weihe durfte als Dritter zum ersten Mal aufs Podest steigen. Der frühere 125er-Pilot hatte verletzungsbedingt fast zwei Jahre pausiert und nimmt nun im Yamaha-Cup einen neuen Anlauf, und das mit Erfolg. «Ich habe alles gegeben, um Marc zum Schluss noch attackieren zu können. In der vorletzten Runde konnte ich den Rückstand auf eine halbe Sekunde verkürzen, aber mehr ging einfach nicht», räumte der 17-Jährige ein.

Dahinter balgten sich gleich sechs Fahrern um Rang vier, den sich nach zahlreichen Positionswechseln Toprak Razgatlioglu (TK) holte. Der 15-jährige Türke wird neuerdings von Aytunc Tas betreut, der vor zehn Jahren Kenan Sofuoglu nach Deutschland gebracht hat und mit ihm 2002 den Cup gewann. Philippe von Gunten (CH) wurde Fünfter vor Andreas Klambauer (A) und Alain Bonnet (F).

Für Toni Riedel (D) war das Wichtigste, dass ihm die Hand, die er vor gut fünf Wochen beim Radfahren gebrochen hatte, keine Probleme mehr bereitet. Als Letzter des Verfolgerpulks brachte Patryk Kosiniak (PL) Rang neun ins Ziel. Ville Valtonen (FIN) verbuchte als Zehnter sein drittes Top-Ten-Resultat in Folge. Die weiteren Punkteränge belegten Robert Neubert (D), Patrik Zupancic (D), Florian Pfanzelt (D), Florian Müller (D) und Reto-Luc Wiederkehr (CH).

Die beiden farbigen Motorräder im Feld des Yamaha R6-Dunlop-Cups waren nicht lange zu sehen. Der Trainingsschnellste Manou Antweiler (D), erstmals mit der roten Verkleidung des Führenden in der NGK-Rookie-Wertung unterwegs, stürzte bereits in der ersten Runde mit einem spektakulären Highsider. Marko Nekvasil (A), als Tabellenführer in Gelb gestartet, kam nur sieben Runden weiter. Glücklicherweise haben beide nur Prellungen davongetragen.

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