Yamaha R6-Dunlop-Cup: Auf ein Neues!
Der Yamaha R6-Dunlop-Cup auf dem Lausitzring 2011
Mit 35 Jahren ist ein Rennfahrer in der Regel auf die Zielgerade der Karriere eingebogen. Beim Yamaha R6-Dunlop-Cup kann davon keine Rede sein. Die älteste und weltweit erfolgreichste Marken-Serie hat in all den Jahren nichts von ihrer Attraktivität verloren. 1978 als rein deutsche Nachwuchsformel konzipiert, geniesst der Cup als Rennschule und Karrieresprungbrett längst auch im Ausland grosses Ansehen. Dies belegt das Starterfeld beim Saisonauftakt am Wochenende auf dem EuroSpeedway mit Teilnehmern aus zwölf verschiedenen Nationen. Die Fahrer kommen aus Deutschland, Dänemark, Finnland, Frankreich, Italien, Kanada, Österreich, Polen, der Schweiz, der Slowakei, der Türkei, die einzige Dame im Feld aus Holland. Damit passt die populäre Rennserie geradezu perfekt ins IDM-Konzept, in deren Rahmenprogramm auch in diesem Jahr alle acht Cup-Rennen ausgetragen werden.
Nachdem im Vorjahr der erst 15-jährige Schweizer Jesco Raffin als bislang jüngster Gesamtgewinner Cup-Geschichte geschrieben hat, schicken sich 2012 erneut einige viel versprechende junge Talente an, in seine Fussstapfen zu treten. «Fast die Hälfte der Teilnehmer sind noch keine 20 Jahre alt. Der Cup ist damit noch einmal etwas jünger geworden», beschreibt Cup-Koordinator Thomas Kohler den interessanten Trend.
Für die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft hat sich die Nachwuchsschmiede zu einem wichtigen «Zulieferbetrieb» entwickelt. Zahlreiche Supersport- und Superbike-Piloten kommen aus dem Yamaha-Cup, und auch vom starken 2011er-Jahrgang wagen in diesem Jahr mit Lucy Glöckner, Patrick Vincon und Gerry Wegmann drei weitere Fahrer den Aufstieg. Jesco Raffin bestreitet die spanische Moto2-Meisterschaft und Robin Mulhauser und Koen Zeelen 2012 die 600 Superstock-EM.
Mit Alain Bonnet, Danny Märtz, Marc Buchner, Toni Riedel, Manou Antweiler und Robert Neubert sind am Wochenende sechs Fahrer am Cup-Start, die bereits auf dem Podest gestanden haben. «Natürlich zählen diese Jungs zum Favoritenkreis», glaubt Thomas Kohler, der die Serie nunmehr seit 1994 betreut. «Aber auch bei den Neueinsteigern sind sicher wieder einige schnelle Leute dabei, die vorne mitmischen können.»
Anders als in den Vorjahren konnte das obligatorische Einführungstraining, das zu Ostern ebenfalls auf dem Lausitzring ausgetragen wurde, darüber allerdings noch nicht wirklich Aufschluss geben. Fast winterliche Wetterverhältnisse machten dem Test einen Strich durch die Rechnung. «Genauso wie die anwesenden IDM-Teams mussten wir die Veranstaltung am zweiten Tag abbrechen. Bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt und feuchter Piste war das Fahren sinnlos und nicht zu verantworten», erklärt Yamaha-Sportchef Jörg Hoppmann. Bleibt zu hoffen, dass die Bedingungen in der Lausitz beim zweiten Anlauf besser sein werden.