Yamaha R6 Dunlop Cup: Raffin ist Meister!
Champion Jesco Raffin und der Ex-Yamaha-Cuppi Günther Knobloch
Während Robin Mulhauser den letzten Lauf auf dem Hockenheimring gewann, reichte seinem Züricher Landsmann Jesko Raffin ein 13. Platz zum letzten Endes nicht mehr gefährdeten Titelgewinn. Daran hätte selbst ein Sieg von Lucy Glöckner nichts mehr ändern können, doch die erfolgreichste Pilotin der Cup-Geschichte büsste ihre Minimalchance gleich in der ersten Runde durch einen Sturz ein.
«Lucy ist unmittelbar vor mir gestürzt, ich musste durch die die Wiese und habe dadurch gleich etliche Plätze verloren», berichtete der 15-jährige Raffin, der nun auch als jüngster Yamaha-Cup-Sieger aller Zeiten bezeichnen darf. Das Rennen musste wenig später wegen eines weiteren Sturzes abgebrochen und neu gestartet werden. Da Lucy zwar unverletzt blieb, aber mit dem beschädigten Motorrad nicht mehr antreten konnte, war die Meisterschaft schon vor dem Re-Start entschieden.
«Mein zweiter Start war eine Katastrophe. Ich wollte daraufhin das Rennen einfach geniesen und Spass haben», verriet Raffin, doch daraus wurde nichts. Nach einem schweren Unfall von Yevgen Sokolovskiy musste auch der zweite Versuch in der vierten Runde abgebrochen werden. Der Ukrainer erlitt eine komplizierte Schulterverletzung, sowie zahlreiche Rippenbrüche und musste per Hubschrauber in die Klinik nach Ludwigshafen geflogen werden, befindet sich aber außer Lebensgefahr.
Gewertet wurde der Stand nach der dritten Runde und es gab halbe Punkte. Zu dem Zeitpunkt führte Robin Mulhauser, der sich allerdings erst mit Verspätung über seinen Sieg freuen konnte. Der 19-jährige Eidgenosse war auf der regennassen Piste unmittelbar vor dem zweiten Abbruch ebenfall gestürzt und erfuhr erst nach seiner Rückkehr ins Fahrerlager, dass er doch gewonnen hatte. «Als mir die Box signalisierte, dass Marc aufholt, habe ich das Tempo verschärft, dabei zu spät gebremst und bin übers Vorderrad abgeschmiert», sagte Mulhauser, der im Training bei trockenen Bedingungen ebenfalls ganz vorne klassiert war.
Der Zweitplatzierte Marc Buchner stellte einmal mehr seine Qualitäten als Regenspezialist unter Beweis: "Das ist mein Wetter, ich war auch in Schleiz im Regen schon flott unterwegs." Das kommt zum einen vom Supermoto fahren, «Aber irgendwie kann ich mich bei diesen Verhältnissen auch besser konzentrieren. Natürlich wollte ich siegen, doch das hat der Abbruch verhindert. Immerhin habe ich beim letzten Rennen nun doch noch den erhofften Podestplatz erreicht», freute sich Buchner.
Dies gelang auch Manou Antweiler. «Von meinem zweiten Trainingsplatz war ich selbst ein wenig überrascht», räumte der 16-jährige Cup-Rookie ehrlich ein. «Aber ich fahre gerne im Nassen und als ich heute morgen sah, dass es regnete, war ich eigentlich recht zuversichtlich.» Ein bisschen Glück war allerdings auch dabei, denn beim ersten Start hatte sich Antweiler bei einer kleinen Kollision den Lenker verbogen, «Das konnten mein Team vor dem Neustart rasch richten.»