Yamaha R6 Dunlop Cup: Favoriten am Boden
Sieger Danny Märtz mit seiner lädierten Yamaha R6
Was war passiert? Lucy Glöckner war in der zwölften Runde an dritter Position gestürzt. Da sie und ihr Motorrad nicht problemlos geborgen werden konnten, entschloss sich die Rennleitung das Rennen abzubrechen. Als die beiden Erstplatzierten Danny Märtz und Matthew Binns wenig später an die Unfallstelle kamen, stürzten beide auf der im Regen nicht erkennbaren Ölspur, die das Unfallmotorrad dort hinterlassen hatte. Märtz konnte als Einziger weiter fahren und traf nach einigen Minuten mit seinem havarierten Motorrad in der Boxengasse ein.
Nach zwei sommerlichen Trainingstagen, hatte es am Sonntagmorgen zu regnen begonnen. Vor dem Start wurde deshalb ein kurzes Regentraining angesetzt. Zu Beginn des Rennens hatten die Zuschauer in der ersten Kurve einmal mehr die gelbrote Yamaha des Meisterschaftsleaders Jesko Raffin in Führung gesehen. Doch schon wenige Meter später stürmte Danny Märtz vorbei und zu einem beeindruckenden Start-Ziel-Sieg. «Das Wochenende hat eigentlich nicht gut begonnen, im ersten Quali hatte ich einen leichten Sturz, im zweiten eine Kollision in der Boxenausfahrt, die mich eine bessere Zeit und damit auch die begehrte Quali-Uhr gekostet hat», erklärte der 23-Jährige.
Der nassen Piste hatte März gelassen entgegen gesehen: «Ich wusste, dass ich auch im Regen zügig unterwegs bin. Wir haben das Fahrwerk einen Tick weicher abgestimmt und angefahrene Regenreifen aufgezogen. Den Start habe ich perfekt erwischt und bin dann einfach so schnell gefahren, wie es ging, aber ich war schon überrascht, als mir nach zwei Runden drei Sekunden Vorsprung angezeigt wurden. Als die Verfolger näher kamen, habe ich das Tempo noch einmal angezogen. Wie wir zu dritt neben der Strecke lagen, dachte schon, das war's, weil ich nicht realisiert hatte, dass beim Abbruch die Runde zuvor gewertet wird und ich damit gewonnen hatte», beschrieb «Dandy» sein Wechselbad der Gefühle.
Während Märtz seine lädierte R6 aus eigener Kraft an die Boxen zurückgebracht hatte, wurde Matt Binns eiligst mit dem «Lumpensammler» zum Podium chauffiert. «Ein grosses Dankeschön an Lothar Neukirchner und mein ganzes Team. Sie haben mir ein perfektes Setup gemacht. Ich habe mich richtig gut gefühlt auf dem Bike. Lothar sagte mir vor dem Rennen, ich solle es ruhig angehen und meine Pace finden. Ich konnte dann von Runde zu Runde forcieren und schliesslich die Lücke zu Danny schliessen. Es war schon verrückt, dass wir beide noch abgeflogen sind», lachte Binns mit dem Pokal für Rang zwei, der ersten Podestplatzierung eines Kanadiers im Yamaha-Cup.